Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

II. RÉSZ: A MEGHATÁROZÁSOK

wohl eine unmittelbare Geste, die auf einem Foto festgehalten wunte als auch die Fo­tografie - ihren Gebrauch, ihre Funktionen und Bedeutungen und Stile - selber). Sie betrifft sowohl - die überlieferten als auch die neuen, - die öffentlichen als auch privaten, - die gesellschaftlich verbindlichen als auch die individuellen Arten, mit visuellen Phänomenen umzugehen, sie zu aktualisieren, einzusetzen und zu gestalten (und umzugestalten), beispielsweise: Abzeichen, Wappen, Schilder (z. B. Verkehrszeichen, Hinweistafeln, Wirtshausschilder) Wandmalereien, Graffitis Schriften Masken, Schmuck, Kleidung (Visuelle Selbststilisierungen) Gestaltung des eigenen Körpers (und der Körper anderer) Gestik, Mimik. Posen Blicke (Reziprozität: Auge in Auge, Sich gegenseitig anschauen) Ferner gehört der Bereich visueller Kunst und visueller Massenkommunikation (auch audio-visueller Medien) dazu. (Z. B. Illustrierte Zeitschriften, Comic Strips) b) die Fähigkeiten, visuelle Reize (einfachster und komplexester Art) wahrzunehmen und auf verschiedensten Niveaus (als Signal, als Bild, als Symbol) zu erkennen (zu „le­sen", zu „dechiffrieren" u.a.). Kunst der Wahrnehmung (z. B. Spurenlesen, ein komp­lexes Stoffmuster deuten, einen komplizierten Film begreifen) und Kunst der Umfor­mung von Wahrgenommenem in visuelle Phänomene, in visueller Gestaltung.) c) Visuelle Gestaltungsmittel und Zeichenträger (Materialien der visuellen Gestaltung, Instrumente und Techniken; Papier, Leinwand, Farbe, Malstifte, Sprühdosen; Grafik, Gemälde, Foto, Film, Videoband. Fernsehen u.a.) haben gegenüber akustischen, takti­len, olfaktorischen und gustativen ihre eigenen Produktions-und Rezeptionscharakte­ristiken (etwa die Differenz zwischen Radiohören und Fernsehen - ersteres erlaubt we­sentlich mehr gleichzeitige Tätigkeiten -, die Differenz zwischen dem' Sich für jeman­den schön zurechtmachen' (visuell) und für jemanden ein Gedicht (akustisch) einüben, sich für jemanden parfümieren (olfakorisch), für jemanden etwas kochen (gustativ ­aber auch olfaktorisch und visuell), jemanden streicheln (taktil - aber möglicherweise auch visuell), usw.) d) die Formen der Tradierung visueller Phänomene und der ihnen zugrundeliegenden Gesetze und Bedeutungen und der ihnen innewohnenden Funktionen (z. B. kulturelle Muster des Einsatzes von Bildern zu bestimmten Anlässen), also Unterweisung im Um­gang mit Bildern (durch Gewöhnung oder ästhetische Erziehung). Wichtig scheint mir auch die Akzentuierung des betroffenen Sinnes und der verwende­ten Kanals: Der Gesichtssinn ist nicht bloß ein Äquivalent des Gehörs, des Taktes, des Geruchs, des Geschmacks. Vielmehr sind dem Sehen spezifische Qualitäten und psychische Beset­zungen eigen, die - egal ob man nur sieht oder ob das Sehen (z. B. zusätzlich zum Hö­ren) Komplement ist - sich auf die Wahrnehmung auswirken. (Ich denke dabei an die Differenz zwischen „Ich habe etwas gehört" und „Ich habe das (mit eigenen Augen) ge­sehen" oder zwischen „müdlich" und „schwarz auf weiß" fixierten Vertragsabschlüssen. Schaulust, Lust am Bildersehen, visuelle Genüsse) Wichtige, wenn auch zu globale Un-

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