Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Alfred Messerli: A látványéhség kielégítésének szabályozásáról - A Zürich melletti Örlikon község második mozgóképszínháza körüli viták jegyzőkönyv

Taglichtkinematographcn, erfreut. Die ganze Handlung bei Tageslicht erschiene dann dem Zuschauer als das, „was sie ist - eine unwahrscheinliche Mache, die ernüchtert und nicht die Sinne reizt" (Protokoll Polizeivorstand; 21.11.1912.). Während das schlechte Buch noch gelesen und im Kopf verarbeitet werden musste , entfällt hier alle Arbeit. Der Kinematograph „spielt sich in aller Nacktheit und Absche­ulichkeit wie ein wirkliches Geschehnis vor den Augen der Beschauer ab und prägt sich als Erlebnis in aller Schärfe dem Fühlen und Denken ein" (Memorial an die Kantons­regierungen der Schweiz; 14.Dezember 1912). „[. . .] und es braucht gar keine anstren­gung; sich hinsetzen und die äugen auftun, das ist alles." (Schweiz. Vereinigung für Kinder- und Frauenschutz; 27.April 1912) Für Dr. H. Hanselmann verlangt „der Kino von uns am allerwenigsten irgendwelche verstandesmässige Arbeit" [. . .] Andere den­ken, rechnen, messen und zählen für uns, wir schauen ihnen nur zu." Das chockartige Erleben des schroffen Wechsels durch die Montage, das Aneinan­derreihen der verschiedensten Bilder zerstört eindlich „die Einheit des Geistes" (Lex­icon der Pädagogik, 1921). Diese Ideologie einer gesellschaftlichen Befriedung muss absehen von der bedeutsamen Analogie zwischen der durch den kinematographischen apparat erzwungenen Unterbrechung des Assoziationsablaufes des Betrachters und seiner alltäglichen Erfahrung. „Der Film", schreibt Walter Benjamin, „ist die der betonten Lebensgefahr, in der die Heutigen leben, entsprechende Kunstform. Er ents­pricht tiefgreifenden Veränderungen des Apperzeptionsapparats - Veränderungen wie sie im Masstab der Privatexistenz jeder Passant im Grossstadtverkehr, wie sie im weltge­schichtlichen Massstab jeder Kämpfer gegen die heutige Gesellschaftsordnung erlebt." LITERATUR Brüschweiler, Carl Zürichs Aufstieg zur Grosstandt. In: Adressbuch der Stadt Zürich. Zürich 1925. Die Protokolle des Plizeivorstandes befinden sich im Stadtarchiv Zürich (Polizeiakten. Akten be­treffend das Kinematographenwessen; Signatur: V Ec 39) E.: Kinotheater und Kinobesuch in Zürich. In: Zürcher Statistische Nachrichten nr. 2, Ápril/Juni 1936 Lesch: Der Kino im Kultur- und Rechtsleben der Gegenwart. Zusammenfassendes Typoskript (Sozialarchiv Zürich; Signatur: 70.10.) Material zum Kinematographen in Őrlikon befindet sich im Staatsarchiv des kantons Zürich (Sig­natur: 0-44) Andres, H.: Was kann die Kirche tun zur Bekämpfung der schlechten und zur Verbreitung guter? Vortrag gehalten am Instruktionskurs für kirchliche LiebestÄtigkeit in Zürich den 12. Okto­ber 1903. Seperatdruck aus dem „Schweizerischen protestantenblatt". Lexikon der Pädagogik. Hg. Ernst M. Roloff. 2. Bd. Freiburg i.B. (2.A.) 1921. Die verschiedenen Eingaben gegen den Besuch der Kinematographen durch Kinder befinden sieh im Staatsarchiv (Signatur: 0 44) B.: Der Kinematograph und seine Gefahren. In: Schweizerische Zeitschrift für Gemeinnützigkeit (51)1912, S. 180-184. Hanselmann, H.: Kino und Volkserziehung. In: Schweizerische Zeitschrift für Gemeinnützigkeit (6) 1921. S. 67-77. Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Erste Fas­sung. In: W.B. Gesammelte Schriften 1.2. Hg. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppen­hausen Frankfurt a.M. 1974.

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