Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
I. RÉSZTANULMÁNYOK - Kunt Ernő: Ethno-gráfia és foto-gráfia
14. Gruppenbild. Die Dargestellten ordnen sich nach der traditionellen inneren Hierarchie der bäuerlichen Grossfamilien auch im Atelier. Der Vater - wie selbst schon seine Kleidung ankündigt - ist ein Bauer auf dem Wege Bürger zu werden. Wie die wertvolle Kleidung siner Familienmitglieder zeigt, er sollte genügendes materielen Mittel dafür besitzen. Er legt seinen linken Hand auf das Schulter seines einzigen Sohnes, wer seine Name dann in die Zukunft voit führt, und - zwar barfüssig jedoch nicht in Volkstracht gekleidet - auf einem besseren, „städtischen" Leben bestimmt ist. Die Trompete in seinen Händen sollte auch nicht nur die maskuline Identität, sondern viel mehr so etwas Optimistisches ankündigen. Der andere Hand des Mannes ruht auf dem Schulter seiner Frau: anerkennend, dass sowohl sie als auch die weitere Mitglider der femininen Seite der Familie zu ihm gehört. Die Frau - nach dem mindestens vier Kindergeburt - zählt sich nach lokalen Beurteilungen zu den Alteren, daher trägt sie die dunkele Kleidung. Entsprechend ihrer Rolle in der Familie hält sie den Hand ihrer kleinsten Tochter. Mit dem anderen Hand hält sie ein Gebetbuch vor sich: von der katholischen Glaube Kraft und Schutz schöpfend. Die grösseren Töchter stehen je grösser, desto weiter, desto selbstständiger von ihrer Eltern - jedoch auf die Seite der Mutter. Als Identitätssymbol halten sie je einen Blumenstrauss im Hand. Die Blumenstrausse sind vor dem Körper von den beiden Händen eingeschlossen, und dadurch wird die Haltung der Mädchen ausdrücklich geschlossen, jedoch die Altersunterschide werden nicht nur an die körperliehen Merkmalen, an die schön - wohl mit der Hilfe der Fotografin - eingeteilte Reihenfolge anzusehen, sondern wird auch durch die breite der Stickerei ihrer Schürze angekündigt. Am Rande der Aufnahme - wie auch im Leben - steht die Grossmutter mütterlicher Seite. 1905. Rilly Weisbach, Mezőkövesd, 12x10,5 cm