Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)
Reimund Kvideland: Előszó
VORWORT „Beim dritten Mal gilt's", weiss die volkstümliche Überlieferung. Als SIEF's Bildkommission ihr drittes Seminar vom 5-10. April 1988 in Miskolc, Ungarn abhielt, wusste man, dass diese Kommission lebensfähig ist. Den Anstoss gab das Bildseminar von 1984, das unter der Leitung von Prof. Nils-Arvid Bringéus in Lund in Schweden stattfand. Die damals gehaltenen Vorträge gab er unter dem Titel des Seminarthemas heraus. „Man and Pictures. Papers from The First International Symposium for Ethnological Picture Research in Lund 1984", erschienen bei Almquist und Wiksell International, Stockholm 1986. Prof. Rolf W. Brednich leitete 1986 in Reinhausen bei Göttingen das zweite Seminar. Es stand unter dem Thema Der Mensch und die Bildmedien. Die Vortage werden hoffentlich bald in Buchform vorliegen. In Miskolc war es an der Zeit, die Bildkommision zu formalisieren, ihr Initiator, Prof. Nils-Arvid Bringéus, wurde zu ihrem Präsidenten gewählt. Viele Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Seminar als gelungen bezeichnet werden kann. Zu den wichtigsten gehören ein aktuelles Thema, ein fähiger Organisator, fachlich engagierende Vorträge und enthusiastische Teilnehmer. „Bild-Brauch-Bauer" ist ein aktuelles und faszinierendes Thema. Dr. Ernő Kunt hat eine hervorragende organisatorische Leistung vollbracht. Unter seiner Leitung herrschte Ausgewogenheit zwischen fachlichem Program und sozialer Aktivität. Auf diese Weise entstand ein Seminar mit fachlichem Gewinn und der Möglichkeit der Teilnehmer, persönliche Kontakte aufzunehmen. Persönliche Beziehungen spielen eine besonders wichtige Rolle auf Gebieten, die weder international etabliert, noch aufgearbeitet sind. Miskolc und Ungarn als Tagungsort und Gastgeber erwiesen sich als eine gute Wahl. Ungarn bildete eine Brücke zwischen Ost und West und führte dadurch Forscher zusammen, die nach anderen Methoden und von anderen Voraussetzungen her arbeiten, eine Bereicherung der fachlichen Diskussion! In Miskolc wurde deutlich wie wichtig eine Weiterführung dieses Dialogs ist. Ich habe hier nicht die Aufgabe, den fachlichen Inhalt des Semminars zu analysieren. Die meisten Vorträge beschäftigten sich hauptsächlich mit dem deskriptiven Aspekt. In einer Phase, da man sich international orientiert, muss das wohl so sein. Bei einem nochmaligen Lesen der Vorträge wird der Leser entdecken, dass sie implizit wesentliche theoretische und methodische Gesichtspunkte enthalten. Vielleicht sogar Sprengstoff im Hinblick auf das Verhältnis zwischen ethnologischer Bildforschung und visueller Anthropologie. Das Thema des Seminars erhielt durch Dr. Kunt auch eine konkrete, anschauliche Dimension. Kenntnisreich und liebenswert machte er die Teilnehmer mit bestimmten volkskundlichen Aspekten von Miskolc und Nord-Ungarn bekannt. Das ethnologische Bildseminar unterstreicht meiner Auffassung nach die SIEFKommisionen als effektive Zusammenarbeitsform. Forschern, die an einer Diskussion aktueller fachlicher Themen interessiert sind, ist in SIEF eine Forum gegeben. Gleichzeitig ermöglicht die Organisation der Gesellschaft den Kommissionen selbständig zu arbeiten. Jede Kommission steht allen Forschern offen, die sich für das Thema dieser Kommission interessieren, das ergibt eine flexible und „variierende" Mitgliedschaft, je nach Thema und Tagungsort des Seminars. Aus diesem Grund ist wichtig, dass die Resultate nicht im Teilnehmerkreis eines Seminars verbleiben, sondern dass sie - so weit es fachlich vertretbar ist, veröffentlilicht und anderen Kollegen zugänglich werden. Dr. Kunt hat mit Finanzierung und Redaktion der Miskolc'er Vorträge bewundernswerte Arbeit geleistet. Als SIEF Präsident gehört es zu meinen erfreulichen Aufgaben, ihm für diese Leistung auf dem Gebiet internationaler Zusammenarbeit, einem gelungenen Seminar und der Veröffentlichung der Vorträge, zu danken. Reimund Kvideland Bergen, Norwegen