György László: A Baden-kultúra telepe Mezőkövesd-Nagy-Fertőn (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 7. Miskolc, 2008)

Irodalom

DIE SIEDLUNG DER BADENER KULTUR IN MEZŐKÖVESD-NAGY-FERTÖ Zusammenfassung Im Sommer 2002 wurde am Fundort Mezőkövesd­Nagy-Fertő, südwestlich von Mezőkövesd, unter der Leitung von Piroska Csengeri eine vorläufige Ausgrabung durchgeführt. Im Verlauf der Untersuchung einer 5000 m 2 großen Fläche kamen Überreste einer mittelneolithischen und einer spätkupferzeitlichen Siedlung zum Vorschein. In dem in NO-SW-Richtung verlaufenden Schnitt wurden 134 nummerierte archäologische Befunde freigelegt, wovon 77 Befunde dem Zeitraum des mittleren Neolithikums zuzuordnen sind. Im Bereich der freigelegten Fläche gab es 27 spätkupferzeitliche Befunde (Karte 1). Die Badener Siedlung liegt westlich vom Kánya-Bach auf einer kleinen Anhöhe, die mit Sicherheit günstige Bedingungen für eine Besiedlung geboten hat, wenn man berücksichtigt, dass sie schon in der Zeit des Neolithikums bewohnt war (Tafel 1). Auf dem Gelände lassen sich zwei Gruppen von kupferzeitlichen Objekten erkennen. Die größere Gruppe liegt in der östlichen Hälfte des Geländes (S4, S5, S6, S7, S8, S9, S10, Sil, S 15, S 16, S38, S46), die kleinere befindet sich im westlichen bzw. nordwestlichen Teil (S99, S100, S101, S 102, S 103). Die erste Gruppe besteht aus drei größeren Grubenkomplexen und kleineren umliegenden Gruben. Zu beobachten ist, dass die Objekte mehrheitlich entlang einer in NW-SO-Richtung verlaufenden Linie zu finden sind, die teilweise parallel zum ehemaligen Bachbett verläuft. Die freigelegte Fläche umfasst wahrscheinlich den nördlichen Teil der Siedlung, die sich in südlicher Richtung möglicherweise fortgesetzt hat. Die größeren Grubenkomplexe haben vermutlich der Lehmgewinnung gedient, später wurden sie mit Abfall verfüllt (Tafel 2; Tafel 24; Tafel 41; Tafel 42/2). Objekte dieser Art gehören zu den charakteristischen Siedlungsbefunden der Kultur, sie erscheinen auch an mehreren anderen Fundorten. Die kleineren runden Objekte wurden möglicherweise als Vorratsgrube genutzt (Tafel 22; Tafel 23/1; Tafel 38; Tafeln 48-49; Tafel 50/1; Tafel 60). Hier sind auch zwei solche Objekte einzuordnen, in deren Wände je eine Nische eingeschnitten wurde (S9, S 103) (Tafeln 35 und 66). In der Siedlung wurden keine Spuren von Feuerstellen oder Wohngebäuden gefunden. Eine Ausnahme könnte der als Objekt Nr.2 isolierte, aus sechs Pfostenlöchern bestehende Gebäuderest darstellen (Karte 1, Fläche E2). Aufgrund des vorhandenen Fundmaterials ist aber seine chronologische Einordnung nicht möglich. Er weicht zwar von den neolithischen Häusern der Siedlung ab, es reicht aber nicht, um ihn eindeutig der Kupferzeit zuzuordnen. Auf die Gebäude deuten außerdem nur die Bruchstücke aus gebranntem Lehm aus den Gruben hin. In der frühen Phase der Forschung wurden die quadratischen, in die Erde eingelassenen, manchmal mit Feuerstellen versehenen Gruben für die Überreste von Wohngebäuden der Badener Kultur gehalten. Diese Annahme wurde von der späteren Forschung mit Vorbehalt betrachtet, aufgrund des Fehlens der Pfahlbauten war man zu der Schlussfolgerung gekommen, dass das Volk der Kultur in Häusern gewohnt hat, die auf der Erdoberfläche errichtet wurden, deren Spuren aber nur von den gebrannten Lehmfragmenten wiedergegeben wurden, die im Siedlungsabfall entdeckt werden konnten. Aus der obigen Auflistung geht aber hervor, dass von mehreren Fundorten aus Ungarn Daten über Grubenhäuser vorhanden sind. Ihre Authentizität wird vielleicht gerade wegen des heutigen Stands der Forschung in Frage gestellt, obwohl Objekte dieser Art auch während der neuesten Freilegungen gefunden wurden. Die Situation ist den von den Ausgräbern als Häuser interpretierten Objekten, die am Fundort Ordacsehi-major freigelegt wurden, ähnlich. Es ist eine Siedlung der Kostolac-Kultur, die der Badener Kultur folgte. Diese Objekte werden von Mária Bondár nicht als Wohngebäude angesehen, weil sie von den 6-8 x 4 m großen, zweiräumigen Häusern mit Flechtwerkwänden und gestampften Böden abweichen, welche auf dem Stammgebiet der Kultur freigelegt wurden. 1 Man kann natürlich nicht sicher behaupten, dass in der Spätkupferzeit nur eine Art von Wohngebäuden benutzt wurde, ebenerdige und Grubenhäuser konnten auch nebeneinander existiert haben. Die Gebäude der Cotofeni-Kultur, die mit der Badener Kultur verwandt ist, können auch in mehrere Typen unterteilt werden. Es gibt Häuser mit abgesenktem Boden, ebenerdige Gebäude, fest aufgebaute ebenerdige Häuser und Höhlen­wohnungen. Hier muss aber angemerkt werden, dass im Falle der Grubenhäuser die Gefahr besteht, dass Gruben mit anderen Funktionen als Wohnhäuser interpretiert werden. Nach P. Roman können solche Objekte dann für Häuser gehalten werden, wenn sie mit einer Feuerstelle in Verbindung stehen. 2 Die detaillierte Untersuchung der oben genannten Daten kann leider nur nach deren vollständiger Veröffentlichung durchgeführt werden, bis dahin bleiben alle, die Wohngebäude der Badener Kultur betreffenden Fragen weiterhin offen. 1 Bondár 1998, S.15 2 Roman 1977, S. 14 Er veröffentlicht aus den Fundorten Basarabi­Calafat, Oarfa und Boarta in die Erde eingelassene Bauten/Grubenbauten.

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