Fischl Klára, P.: Ároktő-Dongóhalom bronzkori tell telep (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 4. Miskolc, 2006)

IRODALOM

bei der Metallgießerei benutzte Blasröhre aus Ton erwähnen, 139 das Exemplar aus Ároktő ist aber nur bis zur Hälfte seiner Höhe durchbohrt. Als Gefäßhalter konnte der massive, einen Men­schenfuß nachahmende Gegenstand funktionieren (Nr. 10). Die genaue Funktion der als Ausguss aus Ton zu bestimmenden Funde ist nicht bekannt (Nr. 467, 519). 140 Ihr Material ist den Haushaltsgefäßen ähnlich, oft porös. In keinem einzigen Fall ist ein Stück in solch unversehrter Form geblieben, dass sein Gebrauch genau rekonstruierbar wäre. Man muss sie aber von den kleinen, mehr zipfelartigen Ausgüssen, die sich an den kragenartigen Rand der Destillationsgefäße anschließen, abgrenzen. Nach der Zusammenfassung von Judit Koos sind ähnliche Stücke aus den Kulturkreisen von Füzesabony und Gyulavarsánd bekannt, 141 Nándor Kalicz veröffentlicht in seiner Monographie über die Frühbronzezeit auch einige davon. 142 Das Flechtwerk eines Hauses oder irgendeines Einrichtungs- oder Gebrauchsgegenstandes konnten die mit organischem Material gemagerten, plastisch gemusterten, porös gebrannten Bruchstücke verzieren (Nr. 419, 421, 422, 531-532). 143 Das Fragment Nr. 420, dessen Material dem vorherigen ähnlich ist, konnte seiner Form nach vielleicht vom Rand einer Tür oder eines Fensterrahmens sein. Stein- und Knochengeräte Die Mahlsteine sind ein Nachlass der Getreide Verar­beitung. 144 Auf dem unteren, schüsseiförmig abgenutzten Stein wurde mit gut in der Hand liegenden Steinkugeln (Nr. 6, 92) das Getreide zerkleinert. 145 Neben den Steinäxten in unterschiedlicher Form (Nr. 130, 170, 189, 524-526, 528) wurden die Geräte des alltäglichen Lebens - Hacken, Hämmer (Nr. 17, 106, 120, 268, 348, 423, 404) und sonstige Gebrauchs­gegenstände (Nr. 415, 469) 146 - aus Geweih angefertigt. Aus den zahlreichen kleinen Knochengeräten, stelle ich hier Funde vor, die bei der 1930er Ausgrabung 139 Z.B.: KALICZ 1968, Taf. LXXX/5-8; CSÁNYI-TÁRNOKI 1992a. Kat. Nr. 348-350. 140 In ihrer letzten Zusammenfassung (KOÓS 2003, 305) wird von Judit Koós behauptet, dass diese für das Getreidewiegen verwendet werden konnten. Ihre Benutzung als ein Zubehör der Metallverarbeitung wird von ihr nach Materialuntersuchungen abgelehnt. Die Form der kleinen Schale mit Ausguss, welche bei dem Metallguss benutzt worden waren, weicht von den hier vorgestellten Gegenständen deutlich ab (GASAJ 2002a, Photo 4). 141 KOOS 2003, 305. 142 KALICZ 1968, Taf. CXV1/13, 16-17, 19. Ob sich die Streufundc in eine Kultur einordnen lassen, ist aber sehr fraglich. 143 Als Teil von einem Kesselherd veröffentlicht István Bóna etwas Ähnliches bei den Funden von Békés- Várdomb (BANNER­BÓNA 1974, Taf. VI/1-5; BONA 1975, Taf. 146/1-7). Ähnliches ist aus Tiszafüred-Ásotthalom bekannt (BONA 1975, Taf. 197/2). 144 HOM Inv. Nr.: 2002.16.130.1-23. 145 Z.B.: CSÁNYI-TÁRNOKI 1992a, Kat. Nr. 248. 146 Aus dem sehr reichen Material der Knochen- und Geweihgeräte werden hier nur einige vorgestellt. gesammelt wurden: Knochenahle (Nr. 529), Gewandnadel (Nr. 530), Netzstricknadel (Nr. 518). 147 Gegenstände des Kultlebens Die wenigsten Daten stehen für die Forschung vom Gebiet der bronzezeitlichen Glaubenswelt und der Religion zur Verfügung. Außer dem für gemeinschaftliche, sakrale Ziele benutzten Haus aus Szalacs/Sälacea (RO) 148 weisen nur bestimmte Funde oder Fundtypen auf die damalige Glaubenswelt und Denkweise hin. Die Anfertigung dieser Gegenstände ­kleine Gefäße und andere Gegenstände in geringer Größe, Tierplastiken, Wagenmodelle - kann aber auch eine profane Erklärung haben, besonders dann, wenn sie in großen Mengen gefunden werden. Von den meisten Fundtypen ist auch die Miniaturvarisrnte in Ároktő zu finden. Neben den kleinen Töpfen (Nr. 78, 284, 382, 51 1), Schüsseln (Nr. 203, 286, 307, 508) und Näpfen (Nr. 507) 149 kamen aus dem Fundort auch die Tonkopien der Steinäxte in unterschiedlicher Form zutage (Nr. 22, 143, 418, 520). 150 Bis die sorgfältig ausgearbeiteten Wagenmodelle hauptsächlich mit religiösen Ereignissen in Verbindung gebracht werden, interpretiert die Forschung die aus Ton angefertigten Räder (Nr. 62, 95, 131, 238, 521-522) lieber als Teile von Kinderspielzeug, das ja auf der Siedlung jeder Teil-Kultur in verschiedenen Größen und Mengen zu finden sind. 1 ' 1 Ein Argument, die Wagenmodelle als Kinderspielzeug zu erklären, ist die Tatsache, dass im Kindergrab Nr. 40 von Alsömislye/Nizna Mysl'a am Fuß des Toten ein Wagenmodell gefunden wurde. 15 Die Markierung der Speichen mit eingestochenen Punkten bei den Radmodellen (Nr. 345) kann auf die Speichen der ursprünglichen Wagen deuten. 153 Im Falle des einen hier vorgestellten Rades zeigt ein Teil des 147 In seinem Musterschatz zeigt dieser Fund mehr in die Richtung der Trensenknebel, wegen seiner Durchbohrung kann er aber den Netzstricklnadeln zugeordnet werden. Eine einfache Netzstricknadel mit Henkel ist unter anderem aus Tiszafüred­Ásotthalom (BÓNA 1975, Taf. 196/1) und aus Füzesabony­Öregdomb bekannt (KOVÁCS 1977, 11. rajz 3; SZATHMÁRI 1990, 55, kép 9), ein mit anderen Motiven verziertes Exemplar wurde aus Gyulavarsánd-Laposhalom veröffentlicht (BONA 1975, Taf. 151/3). 148 CHIDIOSAN-ORDENTLICH 1975. 149 Ähnliche sind aus dem Niveau II von Füzesabony und aus dem Material der Tompa-Ausgrabung (SZATHMÁRI 1990, 88, 36. tábla 1-9; 66. tábla 16-17) bekannt. 150 Diese Gegenstände sind aus fast allen Hatvan-Siedlungen bekannt (KALICZ 1984, 199), eine Gruppe aus der Teil-Siedlung der Hatvan-Kultur von Jászdózsa-Kápolnahalom (CSÁNYI­TÁRNOKI 1992a, Kat. Nr. 420) publiziert, eines wird auch von Judit Tárnoki auf dem Niveau II aus der Siedlung von Aszód­Manyik erwähnt (TÁRNOKI 1988, 143). 151 KOVÁCS 1992a, 78, TÁRNOKI 1996, 53-54, SZATHMÁRI 2003, 513. 152 OLEXA 1982a, 391, Taf. 1 und 2. 153 BONA 1992b, 75.

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