Goda Gertrud: Nagy Gy. Margit gobelinművész (Officina Musei 14. Miskolc, 2006)
Die ersten Arbeiten von Margit Nagy Gy. stammen aus einem Staatsauftrag. Diese zeigte sie schon mit Erfolg am Weltjugendtag in Wien. Ihre Arbeiten gelangten schnell in die ganze Welt, oft wurden sie als diplomatische Geschenke ausgewählt. (Schweiz, China.) Ab 1960 lebte und arbeitete sie in der Künstlerkolonie von Miskolc. Im ersten Jahrzehnt ihrer Laufbahn war die Figurenkomposition für sie charakteristisch. In diesem Stil hat sie hoch stehende innere Räume dekoriert, wie das Kultusministerium, das Madách Theater und das damalige Zentralhaus der Gesellschaften in Miskolc. Schon seit den Anfangen reizte sie die Simplifikation des Bildes. In den 70ern führte diese Tendenz im Ganzen bis zur geometrischen Abstraktion. Zwei Formen, das Quadrat und der Kreis, wurden das bestimmende Motiv, was, wenn wir darüber nachdenken, nicht einfach scheint in Betracht auf das Weben! Damals wurde es noch von den lebendigen, reinen Farben angeregt. In der nächsten Kunstepoche betonte sie ihre feine Plastik, die nur noch durch den puritanischen Einfluss des weißen Fadens zu Stande kommt. Die Abgeschlossenheit im Atelier inspirierte sie zu immer neuen Ideen. Mit ihren Bilderteppichen verabschiedete sie sich gewissermaßen von der Wandfläche und stellte durchbrochene, räumliche Formen her. Später, in den 80ern, kehrt sie zu den zwei Dimensionen zurück und sie wird von der „mikroskopischen Welt" gereizt. Diese Werke können wir als ein Resultat der Erfahrungen eines langen, arbeitsreichen Lebensweges betrachten: die Bindung zur Natur, das künstlerische Arrangement, das auch das menschliche Gefühl nicht entbehrt, und die Ausführung, die das Ganze betrachtet. Diese Konzentrationsarbeit, deren Leistung bei 1 m 2 /Jahr/Handweber lag, war in jeder Hinsicht ein Angriff auf die Konstitution. Margit Nagy Gy. hat uns in den letzten zwei Jahrzehnten, ihre Gesundheit ein wenig strapazierend, mit feueremaillierten Techniken ihre künstlerischen Mitteilungen gemacht.