18. századi agrártörténelem. Válogatásd Wellmann Imre agrár- és társadalomtörténeti tanulmányaiból (Officina Musei 9. Miskolc, 1999)
POLITIKA- ÉS HIVATALTÖRTÉNET - Über Maria Theresias Landwirtschaftspolitik in Ungarn
aber von Fachtexten gewohnt. In dieser Beziehung hat Maria Theresias grundlegende Schulreform, die auch an den Volksschulen den Unterricht von Naturkunde einführte, nur mit der Zeit Früchte tragen können. Nicht ohne Einfluß dieser Schulreform brachte Sámuel Tessedik in Szarvas im letzten Regierungsjahr der Königin eine „praktisch ökonomische Fleißschule" zustande, wo er Hunderten von Bauernjungen im Laufe der Arbeitsprozesse die fortschrittlichen landwirtschaftlichen Kenntnisse und Methoden theoretisch und praktisch auf hohem Niveau beibrachte. Eine epochemachende Verfügung der staatlichen Unterrichtsreform war weiterhin die Gründung des Lehrstuhls für Landwirtschaftskunde an der Ofener (Budaer) Universität im Jahre 1777, deren ersten Professor, Mitterpacher, früher Lehrer am Wiener Theresianum, im selber Jahr den ersten Band seines Werkes „Elementa rei rusticae" veröffentlichte, das später für die Lombardei auch ins Italienische übersetzt wurde. Ebenso wie das seit 1772 für Ungarn in mehrere Volkssprachen übersetzte „Handbuch für die österreichische Landjugend" von Johann Weigand, machte sich Mitterpachers Werk - und auch der von Tessedik eingeführte Unterrricht - bereits die Errungenschaften der „landwirtschaftlichen Revolution" zu eigen 32 . Komponenten dieser „verbesserten Landwirtschaft", die durch die Einführung der Fruchtwechselwirtschaft einen grundlegenden Bruch mit den traditonellen Methoden darstellte, kamen auch in den Verfügungen des Wiener Hofes zum Ausdruck, als man zum Futterbau, zur Stallfütterung sowie zum Anbau von Erdäpfeln anspornte, sie fügten sich aber nicht organisch ineinander und setzten folglich keinen umfassenden Systemwechsel durch. Solange man bei der traditionellen Gemengelage der Ackerstücke und dem damit verbundenen Flurzwang blieb, vermochte man eigentlich eine neue, Futterpflanzen und Hackfrüchte zwischen die Getreidearten eingliedernde Fruchtfolge, die auch von Justi und Sonnenfels als befolgenswertes Ziel dargestellt worden war, nicht zu verwirklichen. Während der Besiedlung des Banats wäre jedoch die Möglichkeit gegeben gewesen, den Ackerbesitz eines jeden Kolonisten in einem Stück zu vermessen und so die Grundlagen für eine freie individuelle Bewirtschaftung zu schaffen. Doch schrieb die „Impopulations Haupt-Instruction" vor, die Acker dort in drei „Breiten" auszuteilen, „weil die Banater Bevölkerung im allgemeinen noch nicht so weit war, die Brachfelder mit Futtermitteln zu bepflanzen, und so die Möglichkeit gegeben war, daß das ganze Dorf sein Vieh jeweils durch ein Jahr auf einer Breite gemeinschaftlich weiden lassen konnte. Bauern, die aber doch Futtermittel anbauen wollten, hoffte man durch Fernhalten des Viehs von ihren Brachfeldern schützen zu können - eine Maßnahme, die sich allerdings praktisch wohl nicht recht durchführen ließ". Maria Theresia bahnte der verbesserten Dreifeldenvirtschaft dennoch den Weg, indem sie in Verbindug mit der Urbarialregulierung den durch die Besömmerung der Brache gewonnenen Ertrag der Hörigen vom Neuntel und S2 Magyar Országos Levéltár, A 58, 2587/1775. Eckhart 24f. Müller 26-28. - Alexa Csetri-Carol Engel (Hg.), Prima lucrare agronimicä de specialitate din Transilvania. FridvaldszkyJános, Dissertatio de agris fimandis et arandis pro M. Principatu Transilvaniae elucubrata 1771 (= Academia de tiinte Agricole si Silvice, Traducerea 11), Bucuresli 1970. Wellmann, A magyar mezőgazdaság, 179f., 193f., 181-184.