18. századi agrártörténelem. Válogatásd Wellmann Imre agrár- és társadalomtörténeti tanulmányaiból (Officina Musei 9. Miskolc, 1999)
POLITIKA- ÉS HIVATALTÖRTÉNET - Über Maria Theresias Landwirtschaftspolitik in Ungarn
Hausgärten Hülsenfrüchte anzubauen und Obstbäume zu pflanzen. Die erheblichen Bemühungen, fremde Färbepflanzen heimisch zu machen, führten aber, wie bereits berührt, nur im Fall von Krapp und Waid zu gewissen Ergebnissen; der Indigo - wie auch die Baumwolle, der der Herbstreif schädlich war - konnte nicht Fuß fassen. Den Reisbau hatte man unter Heranziehung italienischer Fachleute wiederholt begonnen, und zwar zum Teil nicht erfolglos, obwohl die Kolonisten sich damit nicht gerne abmühten und es auch an Warnungen nicht fehlte, daß durch die Bewässerungskanäle und Überflutungen das auch sonst nicht günstige Klima noch verschlechtert würde. Eine der wichtigsten Errungenschaften der Landwirtschaftspolitik Maria Theresias aber war, daß die Erdäpfel in Ungarn eingebürgert wurden. Am Wiener Elof wurde man auf diese zukunftsvolle Nutzpflanze in der zweiten Hälfte der 60er Jahre aufmerksam. Man betrieb ihren Anbau zuerst in Siebenbürgen, wo in den Berggegenden nicht selten Knappheit an Brotgetreide auftrat, um Schnaps anstatt aus Korn aus Erdäpfeln zu brennen. Die Mißernte von 1771 und die der darauffolgende fast in ganz Europa mitende Hungersnot haben dann in großem Maße zur Verbreitung dieser von der Regierung geförderten nützlichen Pflanze beigetragen 31 . Neben den von oben her erfolgten Anordnungen und Anregungen wollte die Regierung die Landwirte auch zu selbständiger Steigerung und Verbesserung ihrer Produktion bewegen. Von 1766 an wurden die Komitate und Städte wiederholt aufgefordert, ebenso wie in den deutschen Erbländern Agrikultursozietäten zu gründen, deren Mitglieder die Hindernisse für die Entwicklung der Landwirtschaft aufdecken und zu deren Behebung sowie weiteren Förderung Vorschläge machen, neue Verfahren erproben, überhaupt ein gutes Beispiel für die Anwendung von fortschrittlichen Produktionsmethoden geben sollten. Demgemäß wurden mehrere solche „agriculturae et oeconomiae societates" gegründet, aber - obzwar gerade sie die sich auf althergebrachte Gewohnheit verlassenden Bauern vom Nutzen der neuen Verfahren hätten überzeugen können - mit Ausnahme der siebenbürgischen ohne nennenswerte Ergebnisse. Sie sind infolge des geringen Interesses, das der Adel für diese Fragen zeigte, binnen wenigen Jahren eingegangen. Die Regierung versäumte aber auch nicht, das in der Vermittlung der Kenntnisse immer größere Bedeutung erlangende gedruckte Wort für die Entwicklung einzusetzen und Anweisungshefte über Anpflanzung von schnell wachsenden Bäumen, über zweckmäßige Waldnutzung, den Seidenbau, die Schafzucht, den Hanf-, Flachsund Tabakbau in verschiedenen heimischen Sprachen zu veröffentlichen, in der Hoffnung, dadurch fortschrittliche Methoden auch dem gemeinen Volk nahebringen zu können. Joseph II. war jedoch nicht ohne Grund der Meinung, daß der Hörige weder Zeit noch Lust hatte, diese Büchlein zu studieren. Zweifellos war die Kunde des Lesens unter den Bauern noch wenig verbreitet, und wenn schon, waren sie höchstens das Lesen von Kalender und Bibel, nicht "Magyar Országos Levéltár, A 58, aus den Jahren 1770 und 1775. Eckhart 22, 24f., 27-33, 1451. Jordan 57, lOSf., 107, 109-111, USF., 116, 135f. Müller 33. Wellmann, A magyar mezőgazdaság, 177, 193f. 181 f.