Veres László: A Bükk hegység üveghutái (Officina Musei 2. Miskolc, 1995)
DIE GLASHÜTTEN DES BÜKK-GEBIRGES (Auszug)
Rechten unterscheiden sie sich von der übriger Bevölkerung". Sie brauchten keine Steuern zu zahlen, konnten ohne Einschränkung die Waldwege benutzen und das zum Kalkbrennen und Glasmachen nötige Holz schlagen. Die Hüttengesellen waren ausschliesslich Angestellte der Hüttenmeister, von ihnen bekamen sie ihre Lohnung in Geld und Naturialien. Die Diósgyörer Kammer konnte keinen Anspruch auf ihre Diente erheben. Das Gebäude der ersten Glashütte im Bükk-Gebirge war ein Bau aus Holz und Steinen mit einem Schindeldach und vier Eingängen. Vier Öfen dienten der Glasherstellung. In einem aus Steinen gebauten Ofen wurde der im Wasser eingeweichte Sand getrocknet, der mit Pottasche und Kalk vermischt zur Herstellung der Glasmasse benutzt wurde. Dieser Ofen war auch gleichzeitig der Werkstattofen. Aus der Glasmasse, die hier aus den Grundstoffen zusammengeschmolzen wurde, stellten sechs Arbeiter Glasgegenstände her. In einem anderen Ofen mit zwei Schornsteinen wurde Holz getrocknet, das zum Heizen und zur Herstellung von Holzasche gebraucht wurde. Ein grösserer Ofen mit breiter Öffnung diente der Herstellung von Fensterglas. Der vierte Ofen war der sog. Kühlofen, in dem die Produkte auf regulierbaren Feuer abgekühlt wurden, da das Glas auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften an der Luft gesprungen wäre. Die in den Hütteninventaren aufgeführten Gegenstände verweisen auf die Glasherstellung durch Blasen. Der wichtigste Gegenstand dieser Herstellungsmethode war die ungefähr 1,5 m lange, an beiden Enden trichterförmige Glasbläserpfeife (ung. fúvópipa), die mit Holz umkleidet auch imerhitzten Zustand in die Hände genommen werden konnte. Während der Glasherstellung tauchte der Glasbläser das Ende der Pfeife in die Glasmasse, die in Tiegeln im Schmelzofen stand. Aus der herausgehobenen Masse blies er eine kleine Blase. Nachdem er den Vorgang öfter wiederholte, gab er mit Hilfe einer Form dem Produkt die gewünschte Gestalt. Das Aussehen und die Verzierung der Gegenstände wurde nicht nur durch Formen, sondern auch durch Zangen, Klammern und andere Werkzeuge auf der Arbeitsbank und durch Schwingen erreicht. Der fertige, aber noch formbare Gegenstand wurde an seiner der Pfeife entgegengesetzten Seite, also an seinem Boden, mit einem Eisenstab gefasst. Durch ein ruckartiges Ziehen der Pfeife gelangte der Gegenstand an das Ende des Eisenstabes oder der Gabel (ung. ragadópálca). Die fertigen Gegenstände wurden mit Hilfe der Gabel in den Kühlofen gebracht, wo die Gabel von Glas entfernt wurde. Bei den so hergestellten Produkten kann an deren Unterseite eine muschelförmige, brüchige Oberfläche beobachtet werden, die in der Fachsprache als Nabel (ung. köldök) des Glasgegenstandes bezeichnet wird. Leitender Gedanke bei der Gründung der ersten Glashütte im Bükk-Gebirge war die Nutzung des Baumbestandes des Waldes. Die Glasherstellung betreffend wird in den zeitgenössischen Zusammenschreibungen regelmässig aufgeführt, dass nach Erschöpfung der bezeichneten Waldgebiete neue, beumreiche Gebiete benutzt werden konnten, bzw. nach damaliger Gewohnheit wurde die Hüttenanlage in das neue Gebiet verlegt. Das