Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)
BINDER Pál: Die Glashütten Siebenbürgens im 16. Jahrhundert
DIE GLASHÜTTEN SIEBENBÜRGENS IM 16. JAHRHUNDERT In ihrer über die siebenbürgische Glasmacherkunst verfaßten Monografie können Magda Bunta und Imre Katona nur die Existenz der Glasscheuem im 17. Jahrhundert belegen und schreiben die Ansiedlung dieses Industriezweiges Gábor Bethlen zu. In Bezug auf die Verwendung des Glases sind in Form der Hermannstädter und Kronstädter Zahlenangaben interessante Daten erhalten geblieben und vor der Reformation bildeten die Glaser (Kirchenglaser) mit den Malern und Organisten eine gemeinsame Zunft. Unter Verwendung der schrifdichen und archivierten Angaben ist es gelungen, die Existenz von drei Glasscheuern des 16. Jahrhunderts zu beweisen: 1. Die Familie Glaser erscheint schon um 1520 in den Aufzeichnungen von Barcarozsnyó (Risnov, Rosenau), das Vorhandensein der Glasscheuer selbst ist aus den Jahren um 1570 belegt. Der durch die bewaldeten Fluren von Brassópojana (Poina Brasovului, Schulerau) und Rozsnyó fließende Valea Sticlariei (= Glasbach) hat die Existenz der um 1630 aufgelassenen Glasscheuer bis heute bewahrt. 2. Im Urbárium von Olthévíz (Hoghiz, Warm bach) der Jahre 1592-1603 taucht auch eine Glasscheuer auf. 3. Im bei Nagyszeben (Sibiu, Hermannstadt) gelegenen Tolmács (Tolmaciu, Tolmesch) war zu Ende des 16. Jahrhunderts eine Glasscheuer im Besitz der Familie Stuckart aus Szeben. Diese nutzte die riesigen Szebener sogenannten Hétbírák-(Siebenrichter-) Wälder. Für die Zeit nach dem 16. Jahrhundert zeigt der Autor bisher unbekannte Glasscheuern durch die Nutzung neuer Quellen (z. B. der im Wiener Kriegsarchiv aufbewahrten Landkarten) in Szászváros (Orastie, Brous), Százkezde (Sosdeiz, Keisch) auf. Auf der Grundlage der alten Karten ist das Vorhandensein von Glasscheuern in Budtavidéki (Busau), Bárkány (Barcani) und Kraszna (Crasna) ab dem Ende 18. des Jahrhunderts nachweisbar. Pál Binder