Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)

Schlußwort

Eine Manufakturstatistik ist manchmal unvermeidlich. Aber wir sollen ge­nau fesüegen, wie unsere Daten entstanden sind. Es ist berechtigt aufgrund ei­ner genau abgegrenzten Quellengruppe eine Manufakturstatistik aufzustellen, wie Györgyi Németh es tat in ihrem Miskolcer Vortrag vor zwei Jahren. Eben­falls ist es berechtigt eine Liste der Manufakturen zusammenzustellen, wie das in Walter Endreis Buch über die Textilmanufakturen Ungarns im 18. Jahrhun­dert zu finden ist, weil dort auch angegeben wird, in welcher Zeitspanne diese oder jene Manufaktur existierte. Unerlaubt ist es hingegen, wie in László Fo­dors Vortrag, in verschiedenen Quellen und zu verschiedenen Zeitpunkten er­wähnte Manufakturen zusammenzuzählen. Laut seiner Statistik sollten in Siebenbürgen im 18. Jahrhundert über 300 Manufakturen gewesen sein, also mehr als in Neiderösterreich, Böhmen oder Sachsen. Ein Beispiel möchte ich hier bringen, wie unberechtigt hohe Manüfakturzahlen Zustandekommen kön­nen: das Eisenwerk Vajdahunyad kann als eine zerstreute Manufaktur betrach­tet werden, wenn wir aber alle seine Bergwerke, Schmelzöfen und Hämmer gesondert zusammenzählen, haben wir gleich Dutzende von Manufakturen vor uns, obzwar es ein Werk war. Und Fodor ist eigentlich unschuldig: nicht er selbst hatte seine Statistik berechnet, er sammelte nur, was er in der Fachlitera­tur vorfand. Die Lehre davon ist die historische Kritik, die nicht beiseite gelas­sen darf. Wenn wir auch die Irrtümer unserer Vorgänger folgen, ist es unser Fehler. Kurz möchte ich noch von den Beziehungen zur Gegenwart sprechen. Die Manufakturperiode der Industriegeschichte ist schon seit langem abgeschlos­sen. Aber wir befassen uns auch mit anderen industriellen Kleinunternehmen, die bis unsere Gegenwart zu finden sind. Ferenc Szabós Vortrag gehört hierher, über den Hirsenbesen. Wenn wir uns mit heute noch existenten oder vor kur­zem verschwundenen Betriebsformen beschäftigen, kann die Geschichtswis­senschaft auch bei Lösung gegenwärtiger Wirtschaftsprobleme behilflich sein. Der Herr Bürgermeister von Sátoraljaújhely wünschte, daß wir das verscholle­ne Goldbergwerk der Stadt wiederfinden sollten. Die Sache ist nicht völlig hoffnungslos, aber Erfolg könnte man von den Geologen und nicht von den Historikern hoffen. Ich denke, unsere Tagung war gut und nützlich, und nicht nur für die Ge­schichtswissenschaft. Es bleibt noch unseren aufrichtigen Dank auszusprechen unseren Gastgebern und den Organisatoren der Konferenz, Györgyi Németh (Herman-Otto-Museum) und József Fehér (Kazinczy-Museum), und allen Tednehmem, die an beiden Tagen in gleicher Zahl anwesend waren. (Fordította: a szerző.) Gusztáv Heckenast

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