Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)

KLUSCH, Horst: Siebenbürgisches Steingut und Steingutmanufakturen im 19. Jahrhundert

Die Arbeiter verdienten monatlich je nach ihrer Verwendbarkeit 10 bis 15 Gulden. Hiedurch flössen dem Dorf jährlich 12 000 Gulden zu, ohne den Ver­dienst der Fuhrleute, die von der Zufuhr des Materials und von dem Transport der Fabrikserzeugnisse bedeutenden Gewinn zogen. Auf Anregung von D'André hatten die Arbeiter seit 1841 unter der Bezeichnung „Bruderlade" ei­ne Sparkasse errichtet, in der die Ersparnisse der Arbeiter gegen sichere Hypot­hek zu 5 Prozent angelegt waren. Der Reingewinn der Bruderlade diente zur Gründung einer Elementarschule für die Ortsbewohner, zum Teil als Unterstüt­zung für Alter und Krankheit der Arbeiter, der Witwen und Waisen - demnach soziale Fürsorge schon 1841. Auch Drexler aus Tîrgu Jiu befürwortete für die ortsansässigen Arbeiter, die in der Steingutmanufaktur angestellt werden sollten, eine Schulung. Er wollte 20 Arbeitern in fünf Jahren das Drehen auf der Töpferscheibe sowie das Herstellen von Gipsformen beibringen; vier andere Arbeiter sollten in dersel­ben Zeit die Herstellung der Glasuren und den Brennprozeß erlernen; von fünf aufgeweckten Arbeitern verlangte er das Beherrschen oder Erlernen der deut­schen wie auch der lateinischen Sprache, um vorhandene Rezepte lesen und anwenden zu können; 20 HUfsarbeiter sah er für die Erdarbeiten und Aufberei­tung der Tonmassen vor; vier talentierte Arbeiter für das Auftragen des Dekors - ihnen sollten aushilfsweise auch die eingangs erwähnten Töpfer helfen kön­nen. Außerdem plante er für den Betrieb noch zwei Holzhacker, zwei Maurer, zwei Zimmerleute und mehrere Kutscher ein. Einer solchen städtischen Manufaktur gegenüber war diejenige aus Batiz, auf dem Gut eines Großgrundbesitzers erbaut, von großem Vorteil. Der Ton wurde ausschließlich auf diesem Grundbesitz von Leibeigenen gegraben und zur Manufaktur transportiert, das Holz wurde aus dem Waldbestand des Gutes gesichert. Unqualifizierte Arbeiter für die Aufbereitung der Arbeitsmasse, für den Betrieb der Ton- und Glasurmühlen standen zur Verfügung. In unmittelba­rer Umgebung des Grundbesitzes waren und sind große Marmorvorkommen, von denen D'André abtragen ließ und das Geröll zu Gips verarbeitete. Die Grundherrschaft erhielt vertragsgemäß als Pachtzins für das Fabriksterain und für 150 Kubikklafter Brennholz jährlich 4000 Gulden Wiener Währung. Es ist kennzeichnend für die Verhältnisse in Siebenbürgen, daß der Bestand einer Manufaktur im bäuerlichen Milieu, unter der Schirmherrschaft eines Groß­grundbesitzers eher gesichert war als in dem des aufstrebenden städtischen Bürgertums, das zwar kapitalkräftige Investoren hervorbrachte, aber in der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit seinen begrenzten Transportmitteln kein verzweigtes Versorgungsnetz aufbauen konnte. Da die Steingutmanufaktur aus Batiz im Laufe der Jahrzehnte im 19. Jahr­hundert von einem mittleren Betrieb mit 50 zu einem größeren mit 100 Ange-

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