Veres László: Magyar népi boros- és pálinkásüvegek (Múzeumi Mozaik 1. Miskolc, 2003)

VOLKSTÜMLICHE WEIN- UND SCHNAPSFLASCHEN IN UNGARN Die neueren Forschungen zur Volkskunst in Ungarn beziehen in den Kreis ihrer Untersuchungen immer mehr auch jene Kunstgattungen ein, die der populären Kultur zugereiht werden können, und die vonder früheren Anschauung, von der analy­sierenden, stets den in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts herausgebildeten Begriff von der Volkskunst sich vor Augen haltenden Methode, ausgeschlossen wurden. Immer häufiger wird die gegenständliche Welt der Bauern und ihre Ausrüstungsgegenstände zum Thema der Unter­suchungen in der modernen Forschung der Volkskunst. Diese Untersuchungsmethode läßt heute schon ganz außer Acht, ob die einzelnen Gegenstßnde nun von Bauern, von Dorfhand­werkern oder aber in Manufakturen oder Fabriken hergestellt wurden. Mit der Verbreitung des Begriffes von der Volkskunst mögen wohl auch die Gebrauchsgegenstände aus Glas zu volkskünstleri­schen Objekten geworden sein. In der vorliegenden Arbeit werden Vem- und Schnapsflaschen aus dem bäuerlichen Gebrauch vorgestellt. In dem er die in den Museen des Landes auffindbaren Glasgegenstände in zwei Gruppen einteilt, übernimmt der Verfasser neben ihrer historischen, funktionalen und gestaltlichen Analyse auch die Definition ihrer Eigenheiten betreffs der Verzierungen. Was ihre Funktion angeht, so können die volkstümlichen Wein- un Schnapsflaschen in Trink- und Lagerungsgefässe eingeteilt werden. Unter den Lagerungsgefässen gibt es Flaschen, Ballone, sog. pfeifende und Portion s fias ch en (ung.: fütyülős bzw. porciós üveg) und Bouteillen. Die Benennung und Funktion sowie die Eigenheiten in Form und Verzierung der in elf Untergruppen eingeteilten und innerhalb der einzelnen Gruppen untersuchten Produkte ist sehr abweichend, wenn

Next

/
Thumbnails
Contents