A Herman Ottó Múzeum évkönyve 51. (2012)
RÉGÉSZET - SZÖRÉNYI Gábor András: Huszita erődítések Északkelet-Magyarországon
126 Szörényi Gábor András BEFESTIGUNGEN DER HUSSITEN IN NORDOST-UNGARN Schlüsselwörter: Arpadenzeitliche Adelsburgen, Sajó-Tal, Hussiten, Wiederverwendung, Vorwerke, Holz-Erdstruktur In meinem Bericht möchte ich die archäologischen Spuren der nordungarischen Hussiten (so genannte Bratri-Truppen), die Hussiten-Befestigungen und die bei ihrer Forschung verwendeten Methoden vorstellen. Während meiner Forschung untersuche ich, ob die sogenannten Hussiten-Burgen wirklich von den Hussiten errichtet worden waren, oder hatten sie eine Vorgeschichte. Weiter interresiert mich, was für Attributen diese Befestigungen haben. Bei der Forschung verwendeten Methoden können wir in zwei Phasen auffeilen: 1. Non-destruktive Methoden (1. Mikrorelief-Vermessung mit Totalstation; 2. geophysikalische Forschungen, 3. systematischer Fundsammlung mit Metalldetektor) 2. Destruktive Methoden, d.h. Grabungen (in Burg Vadna und in Burg Sajónémeti) Die Ergebnisse der Untersuchung bekräftigten somit, dass die, im 13. Jahrhundert errichtete und im 14. Jahrhundert schon unbewohnte, bald aufgegebene Burgen im Spätmittelalter wieder benutzt wurde. (D.h. es gibt zwei Bauphasen.) Die Hussiten Söldnertruppen, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts die markanten Ruinen der verfallenen Burgen sahen, erkannten ihren strategischen Werten und besetzten sie eine kurze Zeit. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die für hussitenzeitlich gehaltenen Burgen in Nordost-Ungarn nur soweit den Hussiten zugeschreiben werden können, als dass hier die Söldner für eine kurze, oder längere Zeit aufhielten. Manchmal benutzten sie die im 13. Jahrhundert errichteten Burgen als eine Art-Gefechtstand, um den Feind zurückzuwerfen - dafür ist die Burg in Vadna ein Beispiel. In anderen Fällen, wie in Sajónémeti, lassen sich während der Anwesenheit der Hussiten auch wirklich Bautätigkeiten nachweisen. Spuren dieser Bauten können an den schnell errichteten, taborenweisen/ lagerartigen Holz-Erdewerken abgelesen werden (aus dem Wall vorspringendes Vorwerk, oder vorgeschobene Befestigung). Diese Objekte ermöglichten die Bestreichung eines größeren Gebietes mittels Feuerwaffen mit Fernwirkung, sowie die Flankierung der anderen Burgseiten. Szárényi, Gábor András