A Herman Ottó Múzeum évkönyve 49. (2010)

Tarczai Béla: Fotográfia és társadalom. Fényképalbumok a Herman Ottó Múzeum Fotótörténeti Gyűjteményében

FOTOGRAFIE UND GESELLSCHAFT Familienfotoalben in der fotohistorischen Sammlung des Herman Ottó Museums Der Autor untersucht in diesem Aufsatz, wie eine einzigartige Form der Bildersprache in der Wechselwirkung zwischen der Fotografie und der Gesellschaft erschien: das Familienfotoalbum, und wie sich die Benutzung des Albums im Laufe der Zeit änderte und schließlich, was es für die Familien auf den verschiedenen Stufen der gesellschaftlichen Leiter bedeutete. Die Technik der Fotografie hat sich seit 1839 schnell entwickelt, und parallel dazu wuchsen auch die gesellschaftlichen Anforderungen. Das zum Bedarfsartikel gewordene Foto konnte die Gesichtszüge der Familienmitglieder und die wichtigen Ereignisse im Leben der Familie festhalten. So konnte das Album schon in den Anfangszeiten die Familienbibeln ersetzen, und später wurde es das Mittel zum bewussten Sammeln von Erinnerungen. Die Bilder wurden in den Alben bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf dicke Kartonseiten geklebt. Danach entstanden die dicken Alben mit Leder- oder Samteinband oder Einbänden mit Metallbeschlag. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie von den auf leichten, dünnen Karton geklebten Fotos abgelöst. Diese Veränderung wurde durch die Modernisierung der Fototechnik ermöglicht. Die Albenhersteller und die Benutzer strebten auch unter diesen Bedingungen an, dass die Bildersammlungen als Familienheiligtum ansprechend wirkten. Der Autor präsentiert aus dem ziemlich umfangreichen, in der fotohistorischen Sammlung aufbewahrten Material die typischen Albenformen und die gesellschaftlichen Gruppen, die diese benutzten. Dazu weist er auf die Motivationen hin, die das Sammeln und das Aufbewahren von Familienfotos bestimmt haben. Es stellt sich heraus, dass neben den einfallsreich gestalteten Alben auch nach Themen sortierte Fotosammlungen auftreten. Wie die Zusammenstellung auch ist, die Albenkultur beweist die Richtigkeit des Spruches: „Wer fotografiert, der lebt zweimal!" Béla Tarczai 348

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