A Herman Ottó Múzeum évkönyve 47. (2008)

INTERETNIKUS KAPCSOLATOK ÉSZAKKELET-MAGYARORSZÁGON - Orosz György: Magyarok, szlovákok, ruszinok, szászok, románok, zsidók a hajdanvolt közös hazában (Nemzetiségcsúfolók)

Szigeti Jenő 1991 A folklór és a Biblia. In: Erdélyi Zsuzsanna (szerk.): Boldogasszony ága. Tanulmányok a népi vallásosság köréből. Budapest: Szent István Társulat. Az Apostoli Szentszék Könyvkiadója, 203-221. Török József 1992 A magyar egyház ezer éve. Rövid egyháztörténelem. Újvidék: Agapé Udvari István 1992 Ruszinok a XVIII. században. Történelemi és művelődéstörténeti tanulmá­nyok. Nyíregyháza: Bessenyei György Kiadó Ujváry Zoltán 1978 A temetés paródiája. Temetés és halál a népi játékokban. Studia Folkloristica et Ethnographica 1. Debrecen: Alföldi Nyomda UNGARN, SLOWAKEN, RUTHENEN, SACHSEN, RUMÄNEN, JUDEN IN DER EHEMALIGEN GEMEINSAMEN HEIMAT Spottlieder und -sprüche auf Nationalitäten Der Heilige Stephan (István) war der Begründer und Erbauer des christlichen Königreiches in Ungarn, mit dem Kreuz in der einen und dem Schwert in der anderen Hand. Er entsprach dem Ideal des „christlichen Königs", der für die Zeitgenossen als Vorbild galt. Im 11. Jahrhundert haben die für das Christentum aktiv wirkenden Priester und die großen Herrscher, so auch unser aposto­lischer König Stephan, das Epitheton ,.heilig" oft noch zu deren Lebzeiten bekommen. Wir müssen also die 1083 erfolgte Kanonisierung Stephans nicht nur als die Auszeichnung seiner Persönlichkeit, sondern auch als die Anerkennung seines Lebenswerkes betrachten, mit dem er Ungarn zum festen Bestandteil Europas machte. König Stephan gründete während seiner 41jährigen Regierung einen Staat, der den Prüfungen der Geschichte fast tausend Jahre lang standhalten konnte. Kurz vor seinem Tode, nach dem Zeugnis der großen Stephanslegende, hat er Ungarn der Obhut der Heiligen Jungfrau Maria empfohlen und sie hat diese Darbietung angenommen. Seitdem heißt Ungarn Regnum Marianum - Marias Reich. Die himmlische Königin hütet und schützt die ganze ungarische Nation und unsere ehemaligen Nationalitäten diesseits und jenseits unserer heu­tigen nationalen Grenzen. Nach der Durchführung des uns aufgezwungenen Friedensvertrags von Trianon gelangten die Hälfte der Bevölkerung (Magyaren und Nationalitäten) und zwei Drittel des Territoriums des Königreichs Ungarn in den Besitz der Nachbarstaaten. Ungarn ist das einzige Land in der Welt, das an sich selbst grenzt. Die Spottlieder und -sprüche über Nationalitäten vertreten eine sehr interessante Gattung in der ungarischen Gemeinschaftsdichtung, in der es im 17.-18. Jahrhundert noch keine nationalisti­schen Nebentöne, keine nationalen Gegensätze in dem heutigen Sinne gibt. Es gibt sie nicht, weil Ungarn ein Nationalitätenstaat war, wo die „ungarische Nation", die „Hungarus"-Identität als ein territorialer, nicht aber als sprachlich-ethnischer Begriff galten. In den zu Unterhaltungszwecken verfassten Sptottliedem und -Sprüchen über die Nationalitäten ist die Hauptquelle des Humors die Andersartigkeit: die komische, oft unverständliche Sprache des fremden Menschen, seine ungewöhnliche Bekleidung, seine lächerlichen Gewohnheiten und seine für typisch gehaltenen Nationalspeisen und -getränke. Ich veranschauliche das zumeist friedliche Zusammenleben der Magyaren und der Nationalitäten am Beispiel meines Heimatdorfes Aranyosapáti (Komitat Szabolcs), wo im 18. Jahrhundert Ruthenen angesiedelt wurden, die im Laufe der Zeit in der ungarischen Dorfbevölkerung friedlich aufgingen, und wo vor dem II. Weltkrieg auch Juden lebten. Dabei werden das christliche

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