A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 44. (2005)

Szörényi Gábor András: Csobád középkori és kora újkori falu régészeti-topográfiai kutatása

Der Boden des aufgegebenen Ortes wurde in der 2. militärischen Vermessung Mitte des 19. Jahrhunderts schon als Acker wiedergegeben. (Abbildung 4) Die neue Siedlung war also dann schon an ihren heutigen Standort, neben die nach Kaschau führende Straße, umgezogen. Den gleichen Standort zeigt auch die Katasterkarte von 1854. (Abbildung 5) Die Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführte 3. militärische Vermessung zeigt uns auch die mit der heute übereinstimmenden Umgebung. Vom Standort des früheren Dorfes gibt es keine Spur. (Abbildung 6) Aus dem Grund, die Daten der historischen Karten mit der heutigen Lage vergleichen zu können, haben wir mit Hilfe von den auf der Karte zu lesenden und heute auch im Gelände auffindbaren, gemeinsamen Verbindungspunkten die Vermessungen entsprechend positioniert und davon eine geographische Referenz gemacht. So haben wir die zeitgenössischen Karten für das „EOV-Projektionssystem" (Einheitliche Nationale Projektion) passend gemacht, damit sie bewertet werden können. Die historischen Quellen und die Kartenquellen haben wir mit Hilfe von Methoden aus der Rauminformatik analysierbar gemacht. Den auf den geographisch referierten, historischen Karten identifizierten Standort des Dorfes haben wir auf eine topographische Karte von 1:10 000 projiziert. So wurde die zu erforschende Oberfläche auf ein relativ kleines Gebiet verkleinert. Im November 2004 haben wir eine Geländeuntersuchung mit der „stint traverse "-Methode durchgeführt, damit wir den Standort des aufgegebenen Dorfes Csobád bestimmen konnten. In dem vorher markierten Forschungsnetz haben wir 60 Streifen mit jeweils einer Breite von 25 Metern geplant. (Abbildung 10) Jeder Streifen wurde von einer Person erforscht, die die folgenden Beobachtungen niederschrieb: die Verteilung der Funde an der Oberfläche, von woher bis wohin sich die Funde erstrecken, wo die leeren, fundlosen Abschnitte sind usw. Wir mussten alles wegschaffen, was nicht zum Gebiet gehörte. Durch die Projektion der Anordnung und Verteilung der Funde an der Oberfläche auf das Forschungsnetz haben wir eine Übersicht über die Ausbreitung des ehemaligen Dorfes bekommen. (Abbildung 11) In mehreren Streifen haben wir ganz fundlosc Abschnitte gefunden. Diese liegen in der Mitte des Dorfes. Sie weisen auf Gärten hin. Das Erforschungsnetz auf die 1. militärische Vermessung und die Verteilung der Funde projizierend können wir die Hausplätze auf der Karte und die Gärten in der Mitte des Dorfes aus dem 18. Jahrhundert an die heutigen Verhältnisse anknüpfen. (Abbildung 12) Während der Geländeunlersuchung haben wir 925 Funde gemacht. (Abbildung 14) Von den Keramikfunden waren 3% jungsteinzeitliche Fragmente, die am Rande des Dorfes zum Vorschein kamen. 10% stammen aus der Arpadenzeit, so können wir den Ursprung des Dorfes auf die 13. Jahrhundertwende datieren. 12% sind mittelalterliche Keramik aus dem 14. - 16. Jahrhundert. 75% sind frühneuzeitliche und neuzeitliche Funde. Das Dorf Csobád gab es daher von der 13. Jahrhundertwende bis zur 19. Jahrhundertwende am Fluss Bársonyos. Anhang: In der 1. und 2. militärischen Vermessung wurde nordwestlich vom Dorf auch ein großes Gebäude gezeigt. (Abbildung 2 und 4) Die Funktion des Gebäudes in der 1. Vermessung steht in Frage. Es kann sein, dass dieses Gebäude die Kirche des Dorfes war. In der 2. Vermessung wurde dieses eingezäunte Gebäude schon als eine Ruine dargestellt, aber daneben war die neuzeitliche Mühle von Csobád gebaut worden. Auf dem aus niedriger Höhe aufgenommenen Luftbild vom Gebiet (Abbildung 15) fällt die Erscheinung von Flecken deutlich auf. Auch an diesem Ort haben wir im Dezember 2004 eine Geländeuntersuchung durchgeführt. Wir haben dort Überreste von verschiedenen Ziegelbauten gefunden mit darin enthaltenen Fundstücken aus der Neuzeit. Diese weisen wahrscheinlich auf die Mühle aus dem 19. Jahrhundert hin. Gleichzeitig weist die im Gebiet aufgefundene große Menge an Bruchsteinen vielleicht auf die ehemalige Kirche von Csobád hin. Das letztere verstärkt auch die Tatsache, dass wir während der Geländeuntersuchung im Gebiet des Dorfes keine ähnlichen, auf die Kirche hinweisenden Teile von Bruchsteinen gefunden haben. Es stellte sich also heraus, dass die Kirche außerhalb des Dorfes stand. Der Grund dafür könnte sein, dass zwei Dörfer eine Kirche teilten: Csobád und das an der anderen Seite vom Fluss Bársonyos liegende, mittelalterliche Borsfalva. Gábor Szörényi 84

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