A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 43. (2004)
Wolf Mária: Niellódíszes bronzcsat Edelény-Borsodról
Teil der bisher bekannten Funde auf die zweite Halfte des 11. Jahrhunderts und auf den Anfang des 12. Jahrhunderts datiert werden. Die Datierung wird auch durch die drei Graber verstarkt, in denen unsere Schnallen zusammen mit Münzen zum Vorschein kamen. Die Datierung der Schnalle von Szabolcsveresmart auf den Anfang des 11. Jahrhunderts ist alsó nicht begründet. Es ist viel wahrscheinlicher, dass unsere heimischen Exemplare aus der zweiten Halfte des 11. Jahrhunderts, eventucll aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts stammen. Die ungarischen Forscher glaubten, die Schnalle von Szabolcsveresmart sei baltischen Ursprungs; sie meinten, dass diese Form südlich vom Baltikum unbekannt sei. Sie vermuteten, dass der Gegenstand wáhrend der Staatsgründung von einem Mitglied der rusz-varég Leibgarde, die zur Unterstützung der königlichen Macht einberufen wurde, mitgebracht wurde. Wenn man die Fundorte der Schnallen kartiert, müssen wir feststellen, dass sich das Verbreitungsgebiet von dicsem Gegenstandstyp keineswegs auf das Baltikum beschránkt. lm Gegenteil, eben im Baltikum sind die wenigsten von ihnen zu finden.Die mir bekannten Exemplare kamen vom Ladoga-See bis zum Schwarzen Meer, von der Kama bis zur Donau auf einem riesengroBen Gebiet zerstreut hervor. Die Fundorte konzentrieren sich den Dnjepr, den Dnjestr und die Weichsel entlang, beziehungsweise in der Gegend des Schwarzen Meeres. Das massenhafte Vorkommen der Funde konnte man aber vorláufig nirgendwo beobachten. Pro Fundort wurden höchstens ein-drei Stück gefunden. Es kann sein, dass diese Daten, die auch schon früher aufgeworfene Vorstellung stárken, und zwar, dass die verkaufte Schnallenart eine Handelsware war, die sich auf einem riesengroBen Gebiet verbreitet hat, aber sie kann nicht ausschlieGlich an eine einzige Volksgruppe geknüpft werden. Trotzdem ist es schr augenfállig, wie sehr das Konzentrationsgebiet der Schnallenfundorte und das Siedlungsgebiet der petschenegisch-uzisch-tschornijisch-klobukischen Volksgruppcn zusammenfallen. Nach unseren bisherigen Kenntnissen wurden auGerhalb dieses Gebietes einige Exemplare der Schnallenart nur in den GroGstádten dieser Zeit (Novgorod, Vladimír, Bolgár) und in den befestigten Orten (Daugmala, Borsod) gefunden. In den russischen Fürstentümern und in Ungarn ist es bekannt, dass sich dórt eben zu der Zeit, als die Schnallen auffielen, in der zweiten Halfte des 11. Jahrhunderts, am Anfang des 12. Jahrhunderts, petschenegische und uzische Gruppén und Gruppén mit schwarzer Haube zerstreut habén. Einige weitere Daten weisen darauf hin, dass wir in den Trágern dieser Schnallenart mit Recht auch Petschenegen schen können. So zum Beispiel die Schnalle, die in Sarkéi zusammen mit dem byzantinischen Geld aus dem 11. Jahrhundert gefunden wurde. Sie kam aus einem Grab hervor, dass an die petschenegischen Volkselemente von Sarkéi geknüpft werden kann. Die anthropologischen Eigenartigkeiten des Trágers der geschmüekten Niello-Schnalle von Borsod weisen auf östliche Herkunft hin. Es ist sicher, dass der 30-35 Jahre alté Mann, der im 67. Grab ruht, sich von den anderen Mitgliedern der Bevölkerung unterscheidet, was seine Herkunft betrifft. Wir können in ihm einen Kámpfer petschenegischer Herkunft von Borsodvár sehen und dies beweist auch der Bügel, der neben der Propsteikirche gefunden wurde. Dieser geschmiedete Bügeltyp war im 11-12. Jahrhundert eine allgemein verbreitete Bügelform in der südrussischen Steppenzone. Das ist der sogenannte petschenegisch-uzische, tschornijische klobukische Typ. Sein erstes Auffallen im ungarischen archáologischen Matériái - wenn man auch die geschichtlichen Daten betrachtet - kann sicherlich an die Niederlassung der Petschenegen geknüpft werden. Das Anbinden des Bügels und der Schnalle an die Petschenegen begründen nicht nur die typologischen Überlegungen und das Altér der Funde, sondern auch die Tatsache, dass wir mit der Niederlassung von Teilen des petschenegischen Volkes um die Burg Borsod herum unbedingt rechnen können. Dies beweisen auch die zwei Dörfer mit dem Namen "Besenyő", die in der Náhe der Burg und nördlich und südlich von ihr auch bis zum heutigen Tag zu finden sind. Wenn man das oben genannte in Betracht zieht, datiert man die Schnalle des 67. Grabes und ihre Analogien auf das Ende des 11. Jahrhunderts, eventuell auf den Anfang des 12. Jahrhunderts. In ihren Trágern vermutén wir die nach Ungam geratenen petschenegischen Kampfer. Mária Wolf 159