A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 42. (2003)

Goda Gertrud: Emlékművek születése Miskolcon (1945–1960)

widersprechende, aber trotzdem nicht die gleiche Auffassung widerspiegelnde Monumente geboren, und die Lage wird im Laufe der Zeit noch komplizierter. Dank der wirklichen, vielleicht hinter der primären Bedeutung zurückgezogenen künstlerischen Mitteilung können die öffentlichen Schöpfungen der vergangenen Imperien auch einer neuen Vorstellung entsprechen. Das sind die klassischen Kunstwerke, von denen es, gestehen wir, sehr wenig gibt! Oft ist ihre Rettung nur der Gleichgültigkeit zu verdanken oder die Wichtigkeit sonstiger Aufgaben lenkt die Aufmerksamkeit von ihnen ab und erst nach langen Jahren werden sie ideologisch überflüssig. Das Schicksal der öffentlichen Schöpfungen, die zwischen 1945-1960 in Miskolc geschaffen wurden, versuche ich durch die Erfahrungen des Systemwechsels vom Jahre 1989 zu beleuchten... Der atheistische Kurs ließ in erster Linie Kunstwerke, die als Kirchenkunst zu betrachten sind, Heilige aus der Barockzeit und Votivsäulen verlegen. Auch wurden Landesflaggen aufgehängt, die die Anklage des Irredentismus zeigen. Das meisterhafte Porträt der von unserer Stadt sehr verehrten Königin Elisabeth (der Gemahlin von Franz Joseph) erfuhr mit der Zeit dieses traurige Schicksal. Das im Jahre 1899 geschaffene Kunstwerk von Stróbl Alajos entkam erfreulicherweise den vandalischen Zerstörungen, genauso, wie die Büste von Artúr Görgey, dem General der Revolution und des Freiheitskampfes in den Jahren 1848-49. (Der Systemwechsel vom Jahre 1989 brachte diese auf die öffentlichen Plätze der Stadt zurück.) Auf den Gräbern der im Winter 1944 gefallenen Soldaten wurden von ihren russischen Kriegskameraden sowjetisch-militärische Kunstwerke errichtet und diese Kunstwerke waren bis 1975 auf ihrem ursprünglichen Platz, bis sie durch die von ungarischen Künstlern geschaffenen Befreiungsdenkmäler mit künstlerischem Anspruch ausgetauscht wurden. Da die Bevölkerung ihren eigenen militärischen Opfern im Zweiten Weltkrieg kein Denkmal errichten durfte, hat sich die zerstampfte Selbstachtung der Nation in der überdimensionierten Feier des Zentenariums vom Freiheitskampf in den Jahren 1848-49 ausgedrückt. Überall im Lande wurden mehrere Hunderte von Denkmälern von Sándor Petőfi und Lajos Kossuth errichtet. Der Bildungskreis der Arbeiter in der Eisenhütte hat in unserer Stadt eine interessante, ein wenig naive, jedoch aufrichtig scheinende Büste modelliert, aber auf einen verkehrsreichen Platz, - aus öffentlichen Spenden leisteten sie die Ehrenbezeigung in einer auch heute existierenden ganzgestaltigen bronzenen Statue zur Erinnerung an den die Weltfreiheit besingenden Dichter (1951). Nach der Revolution vom Jahre 1956 brachte die „Politik der starken Hand" ihre Kraft auch in den Denkmälern, die auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wurden, zum Ausdruck. Die Eisenhütte erhielt den Namen „Lenin Eisenhüttenwerke' 1 und gleichzeitig wurde am Eingang eine Statue aufgestellt, die die wohlbekannte leninsche Bewegung, den starr nach vorne zeigenden Lenin, verewigte. Von 1958 an stand er 30 Jahre lang auf dem ursprünglichen Platz. (Dies war das einzige Monument in unserer Stadt, das, dem allerletzten Systemwechsel folgend, zum Abriss und nicht zum Verlegen verurteilt wurde!) Mitte der fünfziger Jahre gab es noch eine charakteristische Tendenz, was die Statuenkunst auf öffentlichen Plätzen betrifft. Es war die aus öffentlichen Spenden finanzierte Errichtung der auf dem gemeinsamen Lokalpatriotismus basierten Denkmäler für die Annäherung der einander widersprechenden gesellschaftlichen Schichten. Gertrud Goda 510

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