A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 42. (2003)
Pirint Andrea: Főúri ősgalériák emlékei a Herman Ottó Múzeum képzőművészeti gyűjteményében
Portraits der gegenwärtigen, determinativen Familienmitglieder. Mit den Bildern wurden der gesellschaftliche Rang, die adlige Abstammung und die ruhmvolle Herkunft repräsentiert. Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemalte „Kund vezér" von Mihály Wántza und das aus dem 18. Jahrhundert stammende Kinderportrait eines unbekannten Malers zeigen jeweils das Ende der in vielen Fällen mit den Portraits der Landnehmerführer beginnenden und mit den Portraits der Kinder der jüngsten Generation schließenden Urgalerien (1-2. Bild). Das im Jahre 1775 gemalte Portrait von Ferenc Balassa gehörte zur Portraitgalerie der Familie Balassa. Die Komposition und der Schematisismus der Darstel lungs form des Bildes setzt die vor schon fast hundert Jahren, auf den Portraits der dargestellten Urahnen erschienene Tradition fort. Das Gemälde enthält aber auch Neuartigkeiten. Der Graf zeigt sich nicht mit Waffen, was in der adligen Tapferkeit charakteristisch ist, sondern mit einem Buch und Feder, um das Schreiben zu symbolisieren. Das Portrait, das die geistige Arbeit stolz betont, kam im folgenden Jahr zustande, nachdem Ferenc Balassa in Wien sein literarisches Werk herausgegeben hatte (3. Bild). Zur gleichen Urgalerie gehörte das Portrait von Gräfin Katalin Balassa Pálne Zichy, das die ebenso einige Jahrhundert alte Tradition des ganzkörperlichen, stehenden Portraittyps fortsetzt. Auf diesem Gemälde äußern sich neben der Traditionsbewahrung auch Neuartigkeiten. Die Landschaft um den Abgebildeten herum, die eine betonte Rolle spielte, war der Veränderung, die Ende des 18. Jahrhunderts in der ungarischen Portraitmalerei eintrat, im Voraus (6. Bild). Die aus dem Ragályer Schloss der Familie Balassa-Ragály stammenden Portraits sind beachtenswerte Erinnerungen an die ungarische Portraitmalerei. Obwohl die beiden Portraits eng mit den Traditionen verbunden sind, zeigen sie zugleich auch zukunftsweisende Züge auf. Das Portrait des Mannes ebnet den Weg für die in künftig fortschreitende Tendenzen mit der ganz frühen, repräsentablen Beziehung zu der geistigen Tätigkeit und das Portrait der Frau mit der ansteigenden Betonung der natürlichen Umgebung. Andrea Pirint 408