A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 42. (2003)

Siska József: ALTA NON ALTE (A ‘Sennyey család históriája)

Moslems. Sein anderes Kind, Pankraz, hat in Siebenbürgen, den in dieser Zeit unruhigen Zustánden entsprechend, eine wechselvolle Laufbahn durchgemacht. Sein Schwiegervater László Zsombory, fürstlicher Rat, hat ihm in die Burg von Gyulafehérvár Einlass verschafft. Unter der Herrschaft von István Báthory, Siegmund, Andreas, Gábor und Siegmund Rákóczi ist er Kámmerer, Botschafter, Gespan und Burgkapitán. Auf Drángen von Siegmund legt er dem Kaiser Rudolf den Treueid ab und übernimmt im Zeitraum zwischen 1602 und 1604 an der Seite von Básta das Kanzleramt. Sein einstiger guter Freund István Bocskai entfernt ihn aus dem Hof und beschlagnahmt seine Besitztümer. Rudolf entschádigt ihn und 1606 hebt er ihn in die Reihe der Magnaten. 1610, bei der Enthüllung der Verschwórung gegen Gábor Báthory, flieht er, um sein Lében zu retten, aus Siebenbürgen. Er siedelt sich in der Stadt von Szatmár an. Sein áltester Sohn, István, ist Messpriester, Domherr in Esztergom, Bischof in Bosnien, Vác, Veszprém, Győr und königlicher Kanzler. Sein jüngerer Brúder, Sándor, ist der Obergespan von Zemplén und Kapitán von Szatmár. Mit dem Érbe seiner Frau, Judit Pachot, grundét er sein auf die Komitate Abaúj, Bereg, Sáros, Szabolcs, Szatmár, Szepes, Ung, Vas und Zemplén erstreckendes Reich. Rudolf II sanktioniert das Eingebrachte mit einer Donátion, und im Jahre 1631 ergánzt er es mit den Herrschaftsgütern von Ferenc Alaghy, der ohne Nachkommen verstarb. Von seinen Söhnen folgt ihm Ferenc in der militárischen Laufbahn. Er ist von 1659 bis 1674 der Kapitán von der Burg in Kalló. In seinem Wohnort von Nagytárkány wird er von den StraBenráubern von Szabolcs ermordet. Trotz des bedrückenden Ereignisses schlieBen sich drei von seinen Söhnen (István, Pankraz und Ferenc) dem Freiheitskampf von Ferenc Rákóczi II an. Seine Nachkommen finden wir schon in der Armee von Maria Theresia. László erlangt den Rang eines Obersten. 1780-81 baut er seiner Familie in einer der reizenden Erhöhungen von Bély ein schönes Schloss im Rokoko-Stil. Sein Neffe Imre erhielt als General 1767 von der Herrscherin den Rang eines Grafen. Von den Nachkommen aus dem 19. Jahrhundert ragt János 'Sennyey heraus, der mit sparsamer Wirtschaftsführung ein groBes Vermögen sammelt, und einen Teil davon wendet er für karitative und mázene Ziele an. Er hat keine Kinder, deshalb überlásst er seinen Seitenverwandten seine Besitztümer in fideikommissarischer Form. Kari 'Sennyey verkauft 1828 seinen Besitz im Komitat Vas und zieht nach Bély. Von seinen Kindern erwirbt Paul Landesámter. Er ist Parlamentsbotschafter des Komitats Zemplén, Direktionsmitglied der Ungarischen Wissen­schaftlichen Akademie, Kámmerer, Generalmeister und ewiger Prásident des Magnatenhauses. An seinen Namen knüpfen sich die Ingangsetzung des Hochwasserschutzes von Bodrogköz und der Ausbau der normalspurigen Eisenbahnlinie. Der ausgezeichnete Vertreter des Páciner Zweiges ist Lajos 'Sennyey, der im Freiheitskampf von 1848/49 Husarenkapitán ist. Der dem I. Weltkrieg folgende Friedensvertrag trennt ihre Besitztümer in zwei Teile. Die russische Okkupation im Jahre 1944 setzt ihrer hochadeligen Lebensführung einen Schlussstrich. Die Mitglieder der Familie zerstreuen sich über die ganze Welt. AuBer der Tschechoslowakei und Ungarn versuchen sie sich auch in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, Brasilien, Chile, in den USA und in Venezuela eine neue Existenz zu verschaffen. Ihr erstes Treffen organisiert der in Recsk lebende László 'Sennyey am 6. Juli 2001 in der Residenz von Pacin, die dem Schlossmuseum von Bodrogköz Platz bietet. Sein reiches Archív ist eine unerschöpfliche Quelle der Wirtschafts-, Siedlungs-, Bevölkerungs-, Schul-, Religions-, und Agrargeschichte der erwáhnten Komitate. Die ' Sennyeys bemühten sich, in jedem Zeitalter als gute Herren für ihre Untertanen zu sorgen und mit ihren Gaben die Verwirklichung von sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gemeinschaftszielen zu unterstützen. Der Denkspruch auf dem im Jahre 1916 von Kari IV erhaltenen gráílichen Wappen ist keine leere Phrase: ALTA NON ALTÉ. Majestátisch, aber nicht erhaben. Bis zum heutigen Tag lében sie in diesem Geiste. József Siska 308

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