A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)

VIGA Gyula: A gazdaság, társadalom és kultúra változása a Bodrogköz 18-20. századi műveltségében

ihrem Zusammenhang veränderbaren wirtschaftlich-technischen Erfahrungen, die vererbten Normen der lokalen Gemeinschaften, die Art und Weise ihrer Veränderung hatten im 20.Jahrhundert auch im Zustand der Bildung der Bauern lokale Varietäten zur Folge. Die in vielen Hinsichten ähnliche, aber in zahlreichen Details spezifische Lebensweise der jeweiligen Siedlungen, der verschiedene Habitus der dort Lebenden, die vererbten Kenntnisse und deren Wandlung/Umgestaltung brachten ebenso Dörfer bzw. Gruppen von Dörfern mit eigenartigem kulturellem Gesicht zustande. Der Prozess des Wandels und seine Art und Weise geben zwar keine vollständige Antwort darauf, warum und worin sich die jeweiligen Gemeinschaften voneinander unterscheiden, aber ihre Untersuchung ist bis auf die Ebene winzigster Elemente der Bildung begründet. Hinzu kommen noch die meistens ebenso vererbte Meinungen der jeweiligen Dörfer, die sie sich übereinander gebildet hatten, ähnlich wie die Entwicklung des eigenen Bildes der jeweiligen Dörfer. Dies hängt unsrerer Ansicht nach eng mit dem Grad des Wandels und dem der Verbürgerlichung bzw. dem Bereitwilligkeit dazu zusammen. Obwohl die Modernisierung in erster Linie nicht eine Frage der Bereitwilligkeit der Gemeinschaft ist, ist sie auch nicht unabhängig davon. Die unterschiedlichen Gegebenheiten sind teilweise vererbt und dadurch nicht zu verändern, teilweise sind sie aber - gerade in dem Fall des untersuchten Zwischenlandes des Bodrog - eine Folge von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des 20. Jahrhunderts und als solche sind sie ziemlich widersprüchlich sowie schaffen Chancenungleichheit. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen, dass die regionalen Forschungen aufschlussreiche Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Epochen und Stufen der Bildung an den Tag bringen können. Das Volk der historischen Gegend ist auch dann Erbe der Lebensweise und Bildung ihrer Vorfahren, wenn sie es selber nicht besonders gut kennt und sich dazu nicht bekennt. Die Modernisierung und der Prozess der Verbürgerlichung schaffen die traditionelle Bildung nicht ganz ab: In ihrem tiefen Inneren kristallisiert sich all das, was die Nachkommen mit ihren kaum bekannten Vorfahren häufig gemeinsam haben. Das Kennenlernen der historischen Vorgeschichten und der sich in der Gegenwart herauskristallisierenden Systeme der Zusammenhänge sind unerlässlich zur Formung eines Europas der Regionen sowie zur Entwicklung der harmonischen Beziehung der zusammen lebenden Völker und Volksgruppen. Sowohl durch ihre komplexe kulturelle Formel als auch durch ihre verspätete Verbürgerlichung ist die nordöstliche Region des historischen Ungarns besonders gut geignet für die Offenlegung und Analyse der untersuchten Prozesse. Auch die vergangenen 10 Jahren bestätigen, dass diese benachteiligte Region mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Spannungen belastet ist und auch bezüglich der Chancen, sich Zugang zur Kultur zu verschaffen, ist sie im Rückstand. Sowohl aus fachmethodischen als auch aus praktischen Erwägungen lohnt es sich also, ähnliche Untersuchungen durchzuführen. Viga, Gyula 405

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