A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)

B. HELLEBRANDT Magdolna: Edelény, Szendrő és Izsófalva vízivára

DIE WASSERBURGEN VON EDELENY, SZENDRO UND IZSOFALVA In der Geschichte der archäologischen Forschung ist zu beobachten, dass die Verfasser schon im 19. Jahrhundert in den ersten Fachzeitschriften für Archäologie Befestigungen, Gräben, Schanzen, kreisförmige Festungen und Festungen in der Form einer Elipse im Zusammenhang mit nahegelegenen Anhöhen erwähnten. Szendrei meinte, dass diese künstlichen Verteidigungswerke aus der Urzeit stammen und berief sich dabei auf Parallele in Deutschland. Durch die seitdem vergangenen mehr als 100 Jahre und die umfangreiche Agrikultur mit Maschinen wurden diese Schanzen beseitigt und nun machen sie auf Luftaufnahmen auf sich aufmerksam. Die helle Kontur der hellfarbenen aus der unteren Schicht des Bodens herausgeworfenen Erde der omega- oder ellipsenförmigen Schanze der Wasserburgen von Edelény-Kenderföldek oder Tormás ist auf den Luftaufnahmen aus dem Jahr 1956 deutlich zu sehen (Bild 1). Der Wassergraben der Burg ist auch der ersten militärischen Vermessung zu entnehmen (Bild 2), sowie auch auf der hangeschriebenen Landkarte des Archivs (Bild 3). In der Urzeit wurde an dieser Stelle ein langer sanft ansteigender Hügel mit Graben so umgeben, dass die buchtartig umgebende Anhöhe abgehobelt wurde. Das Wasser des Bódva wurde in das durch zwei Schanzen umgebene Becken gelassen. Die Schanze dürfte mehrmals erneuert worden sein und aus diesem Grund sind beispielsweise auf der westlichen Strecke einander durchschneidende Linien zu sehen. Später, als sich die politische Situation und vielleicht auch die Kriegstechnik verändert hatte, wurde die Burg nicht mehr benutzt und geplegt. Bei dem einen oder anderen höheren Wasserstand oder bei Hochwasser wurde die 2 Meter hohe Schanze von dem Bódva durchbrochen und teilweise überschwemmt. Auf den übriggebliebenen Teilen der Schanze ließen sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Häuser der Katona József Straße bogenförmig (Bild 7/2), am nordöstlichen Rande die Móra Ferenc Straße und um sie herum das Wohnviertel mit Einfamilienhäusern in Kenderföldeken nieder. Es scheint sehr wahrscheinlich zu sein, dass die nördliche 14 Meter lange Strecke des im Jahre 2001 geöffneten 1. Forschungsraben, der lockere Boden des einst ausgegrabenen und später wieder zugeschütteten Grabens den einstigen Wassergraben (Bild 7/4; Bild 8, 9) zeigen, wo das Grundwasser gestiegen ist. Die Entfernung zwischen den zwei Zweigen der Wasserburg, also zwischen den Schenkeln des Hufeisens ist 900-1000 Meter, der größte darauf senkrecht gemessene Abstand vom Bódva bis zur Schanze beträgt 600 Meter. Aus der Gegend kennt man die Siedlungen und Bronzefunde der Kultur von Piliny und Kyjatice. Die Wasserburg des Hügels oberhalb von Szendrő-Major ist der Luftaufnahme (Bild 10), der Landkarte 1:50000 (Bild 12), der ersten und zweiten militärischen Vermessung (Bild 13-14) zu entnehmen. Der Hügel oberhalb von Major, der um 12-15 Meter über seine Umgebung hervorragt, erhob sich über das Moor (Bild 11). Dieser Hügel wurde zu Urzeiten verstärkt, indem auf der östlichen Seite ein 2 Meter tiefer Graben gegraben, die Erde beiseite geworfen und ein sich schlängelnder Zweig des Bódva da hineingeführt wurde. Die Schanze unserer Wasserburg war auch im Mittelalter zu sehen, und wie es damals üblich war, wurde die Grenze des Dorfes - in diesem Fall die Grenze von Ivánka - im Norden an dieser Stelle gezogen. Auf der im Jahre 1816 angefertigten hangeschriebenen Landkarte (Bild 15) wird die Grenze - die auch ein Weg war ­zwischen der bogenförmigen Doppellinie der Schanze, durch die gestrichelte Linie markiert. Die vom Osten schützende omega- oder rund-, bzw. hufeisenförmige Form nimmt die Anhöhe in die Mitte, der Abstand zwischen den Schenkeln des Hufeisens beträgt 1100 Meter, das breiteste darauf senkrecht liegende Teil ist 550 Meter. Weiter nördlich kann nach der Kreuzung der Eisenbahn und der Strasse von Szuhogy eine kleine Biegung gesehen werden, da floss ein Zweig des Bódva in den Wassergraben. Den Hügel über Major erkundend fanden wir auf einer 50 Meter langen und 40 Meter breiten Fläche in nordsüdlicher Richtung neben Keramikbruchstücken aus der Kaiserzeit, auch aus der Urzeit stammende, graue, Bruchstücke von handgeformten Behältern aus körnigem Material im Acker. Ähnliche Erd- und Wasserburgen wurden meistens an einem Ort mit solchen geographischen Gegebenheiten gebaut, wie hier auch, über dem engen Tal von Szendrö, um die Einwohner der Tiefebene, ihre Wertgegenstände sowie die Bergwerke zu schützen. Es ist 36

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