A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)
HOFFMANN Tamás: Mit írnak a néprajzosok a történelmi korszakokról?
gruppén der Gesellschaft zuzuordnen sind, die Nabelschnur zur Mutternatur durchschnitten hatten. Demnach werden alle die aufgeführten kennzeichenden Merkmale des Archaismus = der ethnischen Eigenartigkeit = der Volkscharakteristik hauptsächlich von den Bauern getragen. Die Kultur der Bauern ist also die Ethnie, die Kultur eines Volkes, das ist die volkstümliche Kultur, das heißt, die ungarische volkstümliche Kultur ist die Kultur der Bauern. (Das Beiwort der Kultur und des Volkes ist von Staat zu Staat auszutauschen! Es existiert also eine deutsche, französische, russische, rumänische usw. volkstümliche Kultur.) Wenn die Forscher Abhandlungen schrieben, um die Welt zu überschauen, suchten sie sich einen Gesichtspunkt aus, von dem aus sie die in ihrem Umfeld lebenden Menschen erkennen konnten und sie stellten fest, dass die Menschheit aus in Wechselwirkung lebenden Ethnien besteht. Im 19. Jahrhundert wurden die Gesellschaften auf theoretischer Grundlage untersucht, sie brachten theoretische Konstruktionen zustande und vorerst waren sie der Meinung, dass es genügend ist, die Schöpfungstheorie durch ein System der Logik zu ersetzen, ferner, dass sie nun auf wissenschaftlicher Grundlage durch das Zustandbringen eines Systems, in dem sie die Mitglieder der jeweiligen Gesellschaften zum illustrativen Beispiel machen, das Weltbild neu konstruieren können. Abgesehen von den Anhängern des Rassismus, vertraten alle die Meinung, dass alle Völker die Menge von zusammengehörenden Menschen sind, eine gemeinsame Sprache und gemeinsames Herkunftsbewusstsein haben. Auch die These wurde nicht geleugnet, dass die Menschen ihrer biologischer Abstammung nach der gleichen genetischen Klasse angehörende Lebewesen sind, also gehören wir alle ein und derselben Art an. Die Menschen seien eine eigenartige Art, sagten sie, es hat keine Klassen der Geschlechter, aber seine Art hat Unterarten, in denen sich unsere Artengenossen ihrer ethnischen Abstammung nach in verschiedenen Gruppen zusammenschließen. Demzufolge ordnen sich die Menschen aufgrund ihrer biologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Merkmale in Gruppen ein. Als Schlussfolgerung wurde festgestellt, dass der Mensch sich in verschiedenen Ethnien zusammenschließend sich selber geschaffen hat. Hinsichtlich des Ergebnisses scheint es, dass das wissenschaftliche Denken von Zweiheit geprägt wird, der Mensch, beziehungsweise die Ethnie vereinigt sich ja in einer Wissenschaft vom Janus-Gesicht, die von der Völkerkunde endeckte Zwiespältigkeit ist eine eigenartige Leistung unserer Art in der Natur. Nach der Feststellung dieser Zwiespältigkeit streben die Alltagsmenschen und die Untersuchung deren wird - auf wissenschaftlicher Grundlage - von Ethnographen durchgeführt. Die Disziplin ist also die Wissenschaft des Menschen, mit deren Hilfe unter Beweis gestellt werden kann, dass die ethnischen Grenzen zugleich die Grenzen der von den jeweiligen Gruppen von Menschen und Gesellschaften zustande gebrachten Gebieten von Kulturen der Umwelt und des Geistes sind. Die Grenzen werden von einfachen Menschen wahrgenommen, durch das Denken der Gemeinschaft widergespiegelt und durch die Wissenschaft in ihren zutreffenden Vermutungen bestätigt. Die Völker sollen - das behaupten die Vertreter der Wissenschaft - obwohl sie miteinander in einer kulturellen Wechselwirkung sind, über eigenartige, individuelle kulturelle Merkmale, sogar individuelles Herkunftsbewusstsein verfügen, ferner - wieder der Meinung der Vertreter dieser Wissenschaft nach - unterscheidet sie dies voneinander, da sich in den Stammesgesellschaften das Identitätsbewusstsein des „wir" herausgebildet hatte. Wenn man eine Gesellschaft und ihre Kultur kennenlernen will, ist es zu akzeptieren, dass die Menschen ethnozentrisch denken. In den Augen der Menschen besteht die Welt aus Gesellschaften, die sich in ethnische Gruppen teilen, innerhalb der Ethnie legen die Menschen die Rolle ihres kulturellen Umfeldes aus, von Ethnie zu Ethnie differenzieren sie die mentalen Leistungen der jeweiligen Gesellschaften. Auf die Frage, warum die Menschen außerhalb der eigenen Ethnie anders leben und denken, können sie auch nur auf der Grundlage der ethnischen Gruppierung eine Antwort geben. Es ist nun das grundsätzliche Problem, zu entscheiden, ob zwischen den Welten innerhalb und außerhalb der eigenen Kreise Unterschiede im Wertsystem festzustellen sind? Gibt es Stufen, ist die Menschheit ethnisch gesehen hiererchisiert? Hoffmann, Tamás 298