A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 40. (2001)

SÁRKÖZI Sebestyén – NOVÁKI Gyula: A történeti Abaúj-Torna megye várai (Az őskortól a kuruc korig) II.

Szikszó - Befestigungsmauer der reformierten Kirche: Die im Kern der Siedlung Szikszó befindliche mittelalterliche Kirche wird in wechselnder Entfernung gegenwärtig zur Gänze von einer 0,7-0,9 m dicken Mauer aus Steinen umgeben, in der Form eines unregelmäßigen Ovals, an dem im Norden und im Süden ein Tor mit einem Korbbogen zu finden ist. Die Höhe der heutigen Mauer von der Erdoberfläche an macht ungefähr 2-2,2 m aus, an der Mauer sind beinahe in einer Linie, in der Höhe von ungefähr 1,7 m eine Reihe von 49 Schießscharten im Kreis zu sehen. Die Schießscharten sind nach außen hin enger, ihr engerer äußerer Querschnitt macht durchschnittlich 0,3-0,3 m aus. Von 1992 bis 1995 wurde die lebensgefährlich gewordene Decken- und Dachkon­struktion der Kirche umgebaut, außerdem wurde auch die komplexe archäologische und denk­malpflegerische Erschließung und Erforschung der Umgebung der Kirche vorgenommen. Von der archäologischen Forschung wurde die die Kirche umgebende frühere, nur in ihren Grundmauern gefundene Mauer mit der Errichtung der gotischen Kirche verbunden und auf das 15. Jahrhundert gesetzt, zugleich konnten auch die Überreste des den früheren Friedhof umgebenden Grabens identifiziert werden. Für eine ernstere Befestigungsarbeit gibt es in Szikszó nur aus der 1580er Jahren Angaben. In der Türkenzeit musste die Stadt mehrere türkische Angriffe erdulden, von denen der Angriff am 8. Oktober 1588 der bekannteste ist. Es ist anzunehmen, dass spätestens bis zu jener Zeit der untere Teil der Fensteröffnungen der Kirche in der Höhe von 1 m zugemauert und in diese Schießscharten angelegt wurden. Danach sind keine Angaben mehr in bezug auf die Be­festigung um die Kirche zu finden, die neuzeitlichen Angaben des kirchlichen Protokolls können jedoch auch auf die heute stehende Mauer bezogen werden. So wurde im Jahre 1734 die zer­fallende Steinmauer der Kirche erbaut und verputzt. All das verweist darauf, dass vorher die mit­telalterliche 170 cm breite Mauer bis zur Erdgleiche abgerissen wurde und an den äußeren Rand angepasst wurde dann die auch heute stehende 70 cm breite Mauer angelegt, auch die Schießscharten gehören gehören schon zu letzterer Mauer aus Steinen. Unter den vernichteten Befestigungen wurde von uns der urzeitliche Fundort von Boldog­kőújfalu - Kincseshegy angeführt, obzwar dort bisher kein Wall, sondern nur Terrassen bestimmt werden konnten, aufgrund seiner Lage gehörte er jedoch auf jeden Fall zu den hohen, geschützt gelegenen Anlagen, die aufgrund der Funde der späten Bronzezeit zugeordnet werden konnten. Spuren einer urzeitlichen Wallbefestigung konnten auch in Méra - Petőhegy gefunden werden. Auf dem untersuchten Gebiet gab es mehrere, seither schon spurlos verschwundene befestigte Schlössen (castelli) aus der frühen Neuzeit, so das bei Encs, für dessen Existenz zwischen 1621 und 1678 Angaben zur Verfügung stehen; das auf dem Gebiet des einstigen Felsö-Fügöd, das jedoch im Jahre 1559 und 1564 erwähnt wird; sowie das in Felsögagy, wo das Schloss zwischen 1560 und 1745 erwähnt wird. Ein Kastell stand auch in Gagybátor, über das zwischen 1567 und 1703 Angaben erhalten sind; sowie auch das in Tomor, wo jedoch nur in den Jahren 1558-1559 eine Angabe über das befestigte Schloss erhalten ist. Ein einzigartiger Fall jedoch ist das in der Gemeinde Felsővadász bestandene einstige Kastell, von dem zwischen 1556 und 1704 Angaben zeugen. Unseren Vermutungen nach stellt der frühe Kern dieses Gebäudes in einer bedeutend umgebauten Form den Bestandteil des auch gegenwärtig stehenden Schlosses dar. Angaben sind erhalten auch auf Befestigungen, die in der Umgebung von mehreren Siedlungen standen, so im Falle von Garadna, Gönc und Szikszó. Auch eine mittelalterliche Wallburg, aufgrund ihrer Bezeichnung aus Erde und Holz errichtet, ist bekannt, die in der Nähe von Novajidrány angenom­mene Sárvár, die in einer Urkunde zwischen 1285-1300 erwähnt wird. Bisher ist es jedoch nicht gelungen, ihre Überreste und ihre genaue Stelle zu finden. Sebestyén Sárközi-Gyula Nováki 178

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