A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 38. (1999)
SZ.TÓTH Judit: Társadalomnéprajzi Adatok az Ung-vidékéről
IRODALOM Csíkvári Antal (szerk.) 1939 Ung vármegye. Vármegyei monográfiák IX-X., 180, 191. Bp. Fejős Zoltán 1980 Kivándorlás Amerikába a Zemplén középső vidékéről. HOMÉvk. XIX. 293328. Miskolc Sz. Tóth Judit 1990 Az Ung vidéki reformátusság vallásos szokásai. In. Néphit, népi vallásosság ma Magyarországon... 117-137. Bp. GESELLSCHAFTSETHNOGRAPHISCHE DATEN AUS DER UNG-GEGEND Mit der ethnographischen Forschung der kleinen Region in der Ostslowakei, der Ung-Gegend wurde - ausgenommen von ein-zwei Datenangaben ohne Vorgeschichte 1980 begonnen. In den von den Flüssen Ung und Latorca umgebenen 16 Dörfern begann die Sammlung unter Mitwirkung ungarischer Fachleute und einiger örtlicher freiwilliger Sammler mit monographischem Anspruch, wobei alle für das Volksleben dieser Region charakteristischen Themenkreise berührt wurden. Die geplante Monographie wurde bisher nicht fertiggestellt, es erschienen nur einige kleinere Publikationen. Als Ergebnis der fünf Jahre lang durchgeführten Sammelarbeit entstand auch ein umfassendes Bild über die Gesellschaftsethnographie der Gegend. Die Außenkontakte verbanden diese Siedlungen mit dem Gebiet am Fuße der Karpaten und trennten sie verhältnismäßig stark von „der anderen Seite des Wassers", dem Gebiet im Zwischenland des Bodrog. Die Einwohner sind Ungarn und es gibt unter ihnen Fischerdörfer, Fron- und Kleinadeldörfer. Mit Ausnahme des reformatischen Bés wurden in den Dörfern mehrere Konfessionen ausgeübt und das religiöse Zusammenleben hatte eine hochgradige Offenheit, eine gegenseitige Toleranz zur Folge. Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Ethnographie von zwei Dörfern. Das eine ist Ptruksa, die entlegendste Ortschaft dieser Region, ein typisches Fischerdorf, das sehr viel Archaikum bewahrt hat. Die Bevölkerung von Csicser lebte vom Ackerbau und der Viehzucht. Einen Adel gab es in keinem der beiden Dörfer. Die Ausdrücke Frondienst, Untersaß, Häusler und die Kenntnisse über deren Besitz- und Rechtsverhältnisse wurden in der Erinnerung der Generationen bis heute bewahrt. Durch wurde die Grenznutzenordnung gestärkt (Zinsmann- und Häuslerland, Bauernrecht-Häuslerrecht) und blieb auch vom Anfang des Jahrhunderts mit Unterscheidung von Bauern und Häuslern bis zum IL Weltkrieg bestehen. Zur Jarhundertwende strömte ein bedeutender Teil der Bevölkerung in die USA und Kanada. Von diesen erhoben sich mehrere in höhere Gesellschaftsschichten und nachdem sie in die Heimat zurückgekehrt waren, kauften sie Land, Maschinen und bauten „amerikanische" Häuser. Der Großteil derjenigen, die nach dem I. Weltkrieg nach Argentinien ausgewandert waren, lebte in armen Verhältnissen und nur wenige kehrten 1179