A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 38. (1999)

GODA Gertrúd: A hatalom és a művészet – a Miskolci Egyetem köztéri alkotásai

schüpferischen Tätigkeit, indem er sein Wissen gewissermaßen als Zimmerpolier an die jüngere Generation weitergibt. Die im Werk formulierte Metapher aber regt ebenfalls zum Nachdenken an, da gerade ein Kreuz gezimmert wird. Das senkrechte Element hält der Meister selbst, während die Jugendlichen mit schwunghaften Bewegungen den waagerechten Balken sägen (1956). In den Jahren um 1960 entstanden die die inneren Räume bereichernden und klassisch werdenden Muralien. Namentlich das sogenannte „Miskolcer Mosaik" mit dem Titel Konversierende von Jenő Barcsay, die bis heute überwältigende „Bleigraphik" von Gyula Hincz und der von Endre Domanovszky entworfene monumentale Gobelin mit dem Titel Disput. Die Eroberung des kosmischen Raumes war zu dieser Zeit Realität geworden. Die Universitätslehrer hatten erfolgreich zum Raumforschungsprogramm beigetragen und leisten auf diesem Gebiet immer noch erfolgreiche Arbeit. Hincz war fähig, all dies in seinem Werk wiederzugeben. Domanovszky konzipierte an der längsseitigen Wand des Konferenzsaales im Rektorat die klassische Art der Erkennung, die provozierte Auseinandersetzung. Der 15 Meter lange und fast 3 Meter breite Gobelin ist ein Element, das die Stimmung des gesamten Raumes beeinflusst. Anfang der 80-er Jahre beginnt auch die Epoche der Profiländerung an der Miskolcer Universität. Es entsteht ein neuer Gebäudeflügel für die juristische Fakultät und der schon vorhandene Zentraleingang wird durch eine neue Aula damit verbunden. (Entwurf von István Ferencz 1981). Die zivile Initiative und spontane Errichtung von Denkmälern ist in den heutigen Tagen zur Gewohnheit geworden. Zu Ehren des Lehrstuhlgründer s Professor Ernő Kunt wurde durch ein geschnitztes Speerholz mit archaischen Symbolen und schöner Vergoldung ein geeigneter Platz zur Erinnerung in der Nähe vom Gebäude des Institutes für Philosophie zugewiesen. Es liegt in der Verantwortung des Künstlers, daß sein Werk unter Einhaltung der Schranken eine solche Bedeutung erhält, an der die wesentlichen Fragen seiner Zeit nicht ohne eine Meinungsbildung vorbeigehen. Die diese eng beschränkten Möglichkeiten der Freiheit erfolgreich ausnutzenden Besten unserer Künstler haben schließlich doch klassische, generelle Gedanken ausdrückende Werke für die Miskolcer Universität geschaffen. Vermutlich hatte die geographische Entfernung von der zentralen Macht eine vorteilhafte Wirkung und wurde so zum Gewinn für unsere nationale Kultur. Gertrúd Goda 901

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