A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)

KOVÁTS Dániel: Zempléni Kazinczy-ünnepek 1859-ben

würdiger Ruhm unserer Nation: und gleichzeitig süßer Stolz unserer Schule". Neben dem Pataker Kazinczy-Fest war die direkte Vorgeschichte der Sátoraljaújhelyer und Széphalmer Ereignisse das in Lasztóc organisierte Freundestreffen, auf dem der Dichter Miklós Szemere zum Anlaß seines Namenstages am Abend beglückwünscht wurde. Viele suchten ihn in seinem Heim auf und bei diesen Beisammensein mit privatem Charakter gestaltete sich das Újhely-Széphalmer Programm. Das ursprünglich auf den 7. Dezember geplante Fest mußte auf den 30. verschoben werden, de für das Einholen der amtlichen Genehmigung Zeit nötig war. Schließlich wurde dem Programm unter der Bedingung zugestimmt, daß die Feier belletristischen Charakter haben muß und in den Berichten über das Fest die „andeutenden Tendenzen" vermieden werden müssen. Am 30. Dezember begann der feierliche Marsch vom Sitz des Komitates Zemplén, von Sátoraljaújhely aus zum Grab von Kazinczy in Széphalom. Auf dem Wege zog sich eine aus 317 Gespännen bestehende lange Wagenreihe und eine Menge von etwa viertausend Menschen hin. Am Grab erklangen feierliche Gedenkreden. János Erdélyi hob in seiner kurzen Ansprache hervor, daß das schöne Einverständnis und die moralische Erstärkung, die sich aus der Freude über die Geburt von Kazinczy landes weit offenbarte die schönste Zierde und der größte Gewinn des Jahres 1859 war. Einer der sich Zurückerinnernden drückte aus: „ohne Rang- und Klassenunterschiede, Herr und Staub, reich und arm, von nah und fern waren alle hier, den patriotischen Dank und die Ehrfurcht, die Liebe zur Heimat und die Begeisterung zu teilen". Das Fest wurde in Sátoraljaújhely fortgesetzt; im großen Saal der Gaststätte Zur Ungarischen Krone gab es ein Festessen, wo für mehr als 300 Gäste gedeckt war und doch nicht alle Platz fanden. Stürmischer Beifall begrüßte den Baron Pál Szennyey, den Grafen Ede Károlyi, Graf Gyula Andrássy und den Dichter Miklós Szemere. Zur Zeit des Beisammenseins in Sátoraljaújhely wurde wie im Oktober in Pest und an vielen anderen Orten der Provinzen - mit der Sammlung für die Kazinczy-Stiftung begonnen. Laut der provisorischen Zusammenrechnung kamen 855 Forint und 22 Kreuzer zusammen. Das hundertjährige Széphalmer Kazinczy-Fest war in der Tat ein Anlaß zur Mobilmachung und stellte in den Augen der argwöhnisch auf die nationalgerichteten Initiativen blickenden, diese in ihre Schranken weisenden Macht ein entschlossenes Auftreten dar. Der Glanz jeder Feier wird am besten dadurch gekennzeichnet, wenn auf ihre Wirkung hin Taten folgen, wenn sie als Kraftquellen betrachtet werden. Durch die engen Möglichkeiten der Kazinczy-Stiftung gingen die praktischen Arbeiten im Interesse der Pflege des Kazinczy-Erbes nur langsam voran. Das gekaufte Kazinczy-Besitztum wurde in Pacht gegeben und den Nachkommen von Ferenc Kazinczy ein Jahreszins gezahlt. Das Kazinczyer Herrenhaus konnte nicht gerettet werden, 1876 wurde die an dieser Stelle errichtete Gedenkhalle vor den Besuchern eröffnet. Im Jahre 1890 begann János Váczy mit der Herausgabe der einheitlichen Kazinczy-Korrespondenz und ab 1888 institutionalisierte die Akademie der Wissenschaften unter Einbeziehung der Jugend den Széphalmer Kazinczy-Kultusdienst. Dániel Kováts 676

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