A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)
SPÓNER Péter: A miskolci csizmadiacéh története a megalakulástól a céh felszámolásáig (1667-1872)
Rémiás Tibor 1994 Miskolc 18. századi társadalma a feudális kori összeírásai alapján, Miskolc. Doktori értekezés Román János 1987 Zemplén megye XVI-XVII. század iparának szakmái. Miskolc Szendrei János 1905 A magyar viselet történeti fejlődése. Magyar Tudományos Akadémia, Bp. 1911 Miskolcz város története. I-V. köt. Miskolc Viga Gyula 1981 19. századi adatok a miskolci vásárok rendjéhez. HOMÉvk. XX. Miskolc DIE GESCHICHTE DER STIEFELMACHERZUNFT VON MISKOLC Im Verlauf ihres 200-jährigen Bestehens hat sich die Miskolcer Stiefelmacherzunft zur bedeutendsten Zunft der Stadt entwickelt. Auf diese Weise verfügen wir, obwohl durch das große Miskolcer Hochwasser viele Zunftgegenstände vernichtet wurden, auch heute noch über zahlreiche schriftliche Dokumente in Bezug auf die Stiefelmacher. Diese befinden sich zum größten Teil im Archiv für Lokalgeschichte des Herman-OttóMuseums in Miskolc. Das Schuster- bzw. Stiefelmacherhandwerk etablierte sich in Ungarn während des 16. Jahrhunderts. Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert entstanden die ersten Zunftvereinigungen. Den Angaben zufolge gab es in Miskolc schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts Stiefelmacher, doch ihre Zunft wurde erst 1667 gegründet. Dazu wurden die Zunftregeln der Stiefelmacher von Kassa (dt.: Kaschau) übernommen. Zu der Zeit wurde der Stiefel zu der am weitesten verbreiteten Fußbekleidung in der ungarischen Tracht, und seine Dominanz hielt bis Mitte des 19. Jahrhunderts an. Nicht allein der Wechsel in der Mode wirkte sich günstig auf das zahlenmäßige Anwachsen der Stiefelmacher von Miskolc aus, sondern auch die Tatsache, dass die Rolle der Stadt innerhalb des Handels zu der Zeit bedeutend zunahm. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wohnten in der Stadt schon mehr als 20 000 Menschen, was auch ein Anwachsen des Einzugsbereiches der Stadt nach sich zog. Diese beiden Tatsachen trugen dazu bei, dass die Zunft um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert schon mehr als 400 Zunftmitglieder zählte. Um 1850 waren es dann schon mehr als 600. Das bedeutete gleichzeitig, dass die Stiefelmacherzunft von Miskolc damals die größte im ganzen Land war. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, die Entwicklung der Zunft zu verfolgen sowie ihre Anstrengungen in Bezug auf eine Regulierung des zahlenmäßig ungesundes Anwachsens innerhalb der Zunft und ihre Kämpfe gegen Stümper und Pfuscher außerhalb der Zunft darzustellen. Eine wichtige Quelle diesbezüglich sind die aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten gebliebenen Preisregelungen, die uns nicht nur über die von den Stiefelmachern hergestellten Produkte und deren Preise informieren, sondern auch andere Beiträge liefern, vor allem in Hinsicht auf die Mode- und Gesellschaftsgeschichte. Das Zunftleben spielte sich in erster Linie auf der Verkaufsebene ab. Wie groß ihr Vermögen war, zeigt 618