A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)
PUSZTAI Tamás: Kora újkori kerámia az egri ferences templom területéről I.
Szabadfalvi J., 1986 A magyar fekete kerámia. Corvina Waissenberger R., 1982 Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau, (szerk.): Waissenberger R. Wien FRÜHNEUZEITLICHE KERAMIK AUS EGER, AUS DEM GEBIET DER FRANZISKANERKIRCHE 1. Die Studie beschreibt das türkische Keramikmaterial, das während den Erdarbeiten auf dem Gelände der ehemeligen Franziskanerkirche in Eger gefunden wurde. Das Fundmaterial geriet in der Zeitspanne zwischen der türkischen Besetzung von Eger 1596 und den 1749 beendeten Bauarbeiten auf dem Gelände der Franziskanerkirche an den Fundort. Bei der Untersuchung der ethnischen Zusammensetzung des Soldatenvolkes der türkischen Burgen und Festungen in Ungarn kann anhand der Forschungen von Klára Hegyi (Hegyi 1985, 103) festgestellt werden, daß in den bedeutenderen türkischen Burgen im 17. Jahrhundert die aus dem Balkan stammenden Soldatenelemente im Vergleich zum türkischen Militär im Hintergrund stehen. Gyöngyi Kovács untersuchte die archäologischen Beziehungen der Anderen Seite dieses Prozesses, wobei sei zwischen der Ständigen Anwesenheit der südslawischen Soldatenelemente in einzenen unbedeutenden kleineren türkischen Garnisionen (Plankenbefestigungen) während der Türkenherrschaft und dem ständigen Vorhandensein bestimmter Keramiktypen aus der Zeit der Türkenherrschaft Verbindungen voraussetzte (Kovács-Rózsás 1996, 178). Die Arbeit untersucht die ungarischen Wurzeln und Verbindungen der im Fundmaterial von Eger vorkommenden reduziert gebrannten, grauen Keramik (4. Bild 1-2), sowie die zwischen dem geringen Anteil beim Vorkommen dieses Fundtypes in Eger und der anhand geschichtlicher Daten unbedeutenden Rolle der balkanischen Soldatenelemente in den türkischen Garnisionen von Eger bestehenden Zusammenhänge. Das Fundmaterial enthält 3 individuelle Keramikgegenstände (5. Bild 1-2), die aus dem bisher publizierten türkischen Fundameterial in Ungarn nicht bekannt waren. Die Festlegung ihrer vermutlichen Funktion ist mit Hilfe der Darstellung eines tragbaren Backofens aus der Zeit des II. Murad (1574-1595) möglich (5. Bild 3; Fehérvári 1987, 250, 228. Farbfoto). Die dargestellten Gegenstände, zwei zylinderförmige, sowie ein trichterförmiger, sind Feuerzange und Rauchabzug des Feuerraumes eines Ofens. Die an dem einen zylinderförmigen Gegenstand sichtbare Öffnung ist auch auf der Darstellung des bereits erwähnten tragbaren Backofenszu sehen - vermutlich diente sie zur Luftzugregelung der Feuerungseinrichtung. Bezüglich der gefundenen Gegenstände sind keine archäologischen Parallelen aus dieser Epoche bekannt. Sie unterscheiden sich auch von der aus der anatolischen und nahöstlichen ethnographischen Literatur bekannten, aus gebranntem Ton gefertigten volkstümlichen Backofenkonstruktion - dem Tandir (Gunda 1961; Kose 1965, 3714-3719; Kosay 1957). Die aufgrund des entdeckten Fundmaterials und der beschriebenen Miniaturdarstellung rekonstruierbare Feuerungseinrichtung weist im Hinblick auf ihre Form eine Ähnlichkeit mit dem heutzutage benutzten türkischen 486