A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)

GEDAI István: Román kori éremművészet Árpád-házi pénzeken

Es erschienen vor allem Münzen ohne Inschriften mit geometrischen Darstellungen. Einziartig erscheinen hier die Kupfermünzen von Béla III. (1173-1196). Auf einer davon sind mit Hinweis auf byzantinischen Einfluss zwei auf dem Thron sitzende Könige und auf der Rückseite das Bild der Jungfrau Maria zu sehen. (Auf einer anderen Kupfermünze befindet sich eine bis heute nicht entzifferte orientalische Inschrift.) Auch eine der Silbermünzen von Béla III. verdient besondere Aufmerksamkeit. Auf der Vorderseite ist mit der Inschrift AQUILA eine mehr an den Vogel Greif als an einen Adler erinnernde Darstellung zu sehen, während die Rückseite ein vierbeiniges Tier (Löwe?) ziert. Das 13. Jahrhundert stellt ein neues Kapitel in der drei Jahrhunderte andauernden ungarischen Denarepoche dar. Infolge wirtschaftlicher Beweggründe flössen die in Kärnten geprägten Friesacher Denare ins Land, die mit ihren ausserordentlich abwechslungsreichen Abbildungen auch die ungarische Münzprägung beeinflussten. Man ahmte die fremden Münzen nicht nach, sondern ließ deren einzelnen Elemente auf sich wirken und entwickelte dann eigenständige Münzen. Auf den Denaren von András IL (1205-1235) erscheinen wieder figürliche Darstellungen: Königsgestalt, Wappentier (Adler), Kirche, Stadtmauer, gestreiftes Wappen usw. Nicht allein die Münzen, sondern auch die Abbildungen darauf waren sorgfältiger ausgearbeitet als bei den Friesachern. Die Abbildungen auf den Münzen von Béla IV. (1235-1270) zeigen eine deutliche künstlerische Entwicklung. Hierbei handelt es sich abwechslungsreiche Münzabbildungen, die sowohl von der Komposition als auch von der Formulierung und der Ausführung her volkommener und künstlerischer erscheinen als alle bisherigen. Die Abbildungen auf den Münzen der letzten Jahrzehnte des 13. Jahrhunderts weisen keine wesentlichen Abweichungen im Vergleich zu den Prägungen Béla IV. auf. Weiterhin war auch die Abbildung des Herrschers vorwiegend, und in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts tauchten in Wirkung der sich in Ungarn verbreitenden Wiener Denare die verschiedenen Tierdarstellungen auf. Dennoch zeichnete sich eine weitere Entwicklung ab, da das Bild auf einigen Denaren von András III. (1290-1301) mehr und mehr einer Porträtdarstellung ähnelte. Demzufolge lässt sich diese einheitliche Epoche anhand der Münzen der Arpadenzeit sowohl vom numismatischen wie auch künstlerischen Aspekt her in drei Teile gliedern. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts lebten noch die Goldschmiedetraditionen des 10. Jahrhunderts, später dann erschien auch die schematisch figürliche Darstellung. Nach den künstlerisch weniger anspruchsvollen Münzen des 12. Jahrhunderts gab es im 13. Jahrhundert eine schnelle und grandiose Entwicklung, zu deren Auslauf hin die Abbildungen auf den Münzen schon Porträtdarstellungen nahekamen. István Gedai 361

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