A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 33-34. (1996)

MIZSER Lajos: Az Alsó-Bodrogköz és Alsó-Taktaköz községei Pesty Frigyes 1864-es kéziratos helységnévtárában

DIE GEMEINDEN VON UNTER-BODROGKÖZ UND OBER-TAKTAKÖZ IN DEM HANDSCHRIFTLICHEN ORTSNAMENSVERZEICHNIS VON FRIGYES PESTY AUS DEM JAHRE 1864 Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde mit dem Sammeln geographischer Namen begonnen. Nach einigen anfänglichen Versuchen (Imre Révész, Péter Mándy) stellte 1863 der Akademiker Frigyes Pesty den Plan für eine landesweite Sammlung zusammen, gab die Fragepunkte vor und erteilte Ratschläge für das Sammeln. Pesty meinte, daß das alles in kurzer Zeit zu Ende gebracht werden könnte. Doch er hatte nicht mit dem Verwaltungsmechanismus gerechnet. Der Statthalterrat verschickte an alle Obergespane die notwendige Menge an Fragebogen in Ungarisch wie auch in den Sprachen der einzelnen Nationalitäten. In den Komitaten wurde die Leitung dem ersten Untergespan anvertraut, darauf folgten der Oberstuhlrichter und der Stuhlrichter, der wiederum die Bogen an die Notare, Richter und Seelsorger der einzelnen Gemeinden verteilte. Die ausgefüllten Fragebogen mußten dann den gleichen Weg noch einmal in umgekehrter Richtung zurücklegen. Wie erfolgreich eine Sammlung war, das hing demzufolge von der Gewissenhaftigkeit der Stuhlrichter ab. Daher kam es vor, daß der Name des einen oder anderen Ortes auch zweimal niedergeschrieben wurde. Mit seinen Fragepunkten wollte Frigyes Pesty (kurz gefaßt) folgendes erfahren: 1. „Namen des Komitates, des Gebietes, des Kreises und des Sitzes, zu dem die Gemeinde gehört." 2. „Wieviele verschiedene Namen hat die Gemeinde jetzt, welcher Name ist nur örtlich gebunden, welcher ist im ganzen Land verbreitet ?" 3. „Hatte die Gemeinde eine andere Bezeichnung? Oder wurde ihr jetziger Ortsname nur anders geschrieben oder gedruckt?" 4. „Wann wurde die Gemeinde zuerst erwähnt?" 5. „Von wo aus wurde sie besiedelt?" 6. „Was kann man aus dem Allgemeinwissen, aus schriftlichen oder mündlichen Überlieferungen über den Ursprung und den Sinn des Namens erfahren, in Bezug auf den Ortsnamen in gleich welcher Sprache?" 7. „Andere topographische Namen aus der Gemarkung der Gemeinde" Auf diese Fragen hatten die Notare von drei Orten in Unter-Bodrogköz (Kenézlő, Viss und Zalkod) sowie von sechs Gemeinden In Unter-Taktaköz (Báj, Csobaj, Prügy, Taktakenéz, Tardos und Tiszaladány) zu antworten. Sie kamen ihrer Aufgabe gewissenhaft nach und antworteten entsprechend ihrer Bildung und ihrer Ortskenntnisse auf die Fragen. Bis 1950 gehörten diese Orte zum Komitat Szabolcs, deshalb ist auch ihre Beschreibung in den Dokumenten des Komitats Szabolcs aufzufinden. Daß das Niveau der Sammlung nicht gleichförmig ist, ist wohl sebstverständlich. In den Beschreibungen steht nur das, was der Schreiber persönlich für wichtig erachtete, daher sind sie oft recht subjektiv angelegt. Doch es muß auch gesagt werden, daß wir mit Hilfe dieser Sammlung heute auch unsere Kenntnisse in Landeskunde, Geschichte, Ethnographie, Geographie und Philologie erweitern können. Viele Namen existieren heute nicht mehr. Daß sie nun nicht in Vergessenheit geraten, ist vor allem der Initiative von Frigyes Pesty zu verdanken. Lajos Mizser 347

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