A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 33-34. (1996)

VIGA Gyula: Tájforduló társadalom (Megjegyzések a kultúra ökológiájához)

LANDSCHAFTSGESTALTENDE GESELLSCHAFT (ANMERKUNGEN ZUR ÖKOLOGIE DER KULTUR) In der vorliegenden Studie werden in erster Linie Beispiele dafür angeführt, daß die kulturellen ökologischen Untersuchungen - ausgehend von der Theorie J.H. Stewards vor allem bei der Untersuchung des Kerns der Kultur - die sich hinter den Lehren aus der Ethnologie verbergenden gesellschaftlichen Prozesse nicht in Betracht ziehen. Das Gesellschaftssystem des europäischen Feudalismus bedeutete für die Gestalter der Landschaft völlig andere Bindungen als dies die Lehren aus der Untersuchung nordamerikanischer Stämme verlauten lassen. Die beiden wichtigsten landschaftsformenden Tätigkeiten der alten Welt, die Rodungen und die Regulierungen der Wasserläufe, haben eigentlich ihren Anfang im System der feudalen Gebunden­heiten, und die verspätete bürgerliche Entwicklung und Befreiung von der Leibeigenschaft bedeuteten auch, daß der Anpassungsprozeß an die landschaftlichen Gegebenheiten sowie der Prozeß der Landschaftsgestaltung ebenso nicht nur die kulturelle „Antwort" der Dorfgemeinschaften und der Leibeigenen auf die Herausforderungen durch eben die Landschaft waren. Die Umgestaltung der Landschaft ging ebenso mit weitreichenden wirtschaftlichen wie auch gesellschaftlichen Folgen einher, die auch auf das System der Arbeitsteilung unter den Großlandschaften Einfluß haben. Die Abholzungen in den Waldgebieten auf den Bergrücken des Karpatenbeckens hatten häufige Überschwemmungen in den Ebenen zur Folge, während ein Schutz der Waldgebiete zu einer relativen Übervölkerung in den Randgebieten führte. Die Neubesiedelung der Großen Ungarischen Tiefebene nach der Türkenherrschaft sollte dem entgegenwirken, und nicht allein der wirtschaftlichen Reorganisierung der verwüsteten Gegenden dienen. Die Studie erschien in Béla-Gunda-Gedächtnisband der Acta Ethnographica 1995 in englischer Sprache. Gyula Viga 283

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