A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 32. Kunt Ernő emlékére. (1994)
TANULMÁNYOK - VIDA Gabriella: Stílushatárok dél-Borsod a XIX. századi végi fazekasságban
über eine starke Dynamik verfügte. So wuchs in Dörfern mit gemischter Religion dei Anzahl der römisch-katholisch Gläubigen im Verhältnis zu den Reformierten ungleich stark an. Interessant ist auch das Beispiel Mezőkeresztes. Seine Einwohnerschaft war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin nahezu homogen reformierten Glaubens. Ende des 18. Jahrhunderts besass mehr als ein Drittel seiner Einwohnerschaft den Adelstitel. In der Verzierungskunst zeigt dieser Ort ein Doppelgesicht. Während in den umliegenden katholischen oder aber gemischt gläubigen Dörfern die farbigen Filzmantelstickereien üverwogen, waren diese in Mezőkeresztes und in den meisten der südlich davon gelegenen reformiert gläubigen Dörfern schwarz. In ihrem Aufbau erinnert diese volle schwarze Stickerei einerseits an die für diese Gegend typische in den reformierten Kirchen an der Empore vorkommende Verzierung, die auch auf ihren Töpferwaren wiederkehrte. Die Feldflaschen und Bouteillen aus Mezőkövesd mit ihren Einktratzungen unter grüner Glasur sind unverwechselbar. Dennoch weist die Mehrheit der hiesigen Produkte einen anderen Geschmack auf. Dieser Stil erblühte während des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts eben im Einzugsbereich des Bischofsamtes von Eger und der Stadt Eger, und darf somit zu Recht mit der ärmeren katholischen Einwohnerschaft in Verbindung gebracht werden. Die Marktorte von Mezőkeresztes waren Eger und Mezőkövesd, die Käufer waren die katholischen Matyóer und die Einwohnerschaft der Dörfer am Fusse des Bükkgebirges. Die Töpfereien von Mezőkeresztes sind ein gutes Beispiel dafür, in welcher Art und Weise der Geschmack der Käufer die Formensprache der Verzierungskunst beeinflusste. Es stellte sich die Frage, ob die hier schon erwähnten unter grüner Glasur eingekratzen Beumenstochverzierungen nicht eine Erscheinungsform des Geschmachs von wohlhabenderen reformiert Gläubigen sei. Untermauert wird diese Annahme dadurch, dass dies die Verzierungstechnik und Farbenwelt ist, die Mezőkeresztes mit Ónod, aber auch mit anderen, zumeist reformierten Töpferzentren in der Grossen Ungarischen Tiefebene, wie zum Beispiel Hódmezővásárhely, Mezőtúr, Debrecen oder Karcag, verbindet. Szomolya ist neben Mezőkeresztes der am weitesten östlich gelegene Töpferort, der zu jenem Stil gehört, in dem die hellblaue, rotbraune, etwas grüne Blumenornamentik auf kaltem, kreideweissem Untergrund dominiert. Von der Fachliteratur wird diese Ornamentik mit der Stadt Gyöngyös in Verbindung gesetzt. Da jedoch gerade diese beiden Töpfrrorte ebenfalls ein Beweis für eine breiteres Produktionsgebiet sind, Wäre es vielleicht genauer, dies als Heveser Stil zu benennen, denn die meisten der Käufer wohnen im Komitat Heves. Auch Mezőkövesd darf nicht als Töpferzentrum angesehen werden, allein als Ort mit Töpferhandwerk, wo einzig und allein ein paar Töpfermeister tätig waren. Die Gefässe mit Inschriften und Namenszügen von hier zeigen die Einwirkungen von Mezőkeresztes. Gabriella Vida 415