A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 32. Kunt Ernő emlékére. (1994)
TANULMÁNYOK - CSÍKI Tamás: A miskolci zsidóság térfoglalása és az izraelita nagypolgárság a dualizmus évtizedeiben
DAS ERSTARKEN DES JUDENTUMS VON MISKOLC UND DAS ISRAELITISCHE GROSSBÜRGERTUM IN DEN JAHRZEHNTEN DES DUALISMUS Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit werden einige Faktoren jenes Fortganges vorgestellt, im Verlaufe dessen von den ersten Jahrzehnten des Dualismus an sich die wirtschaftliche Position des Miskolcer Judentums immer schneller stärkte, und die Juden im Handels- und Industrieleben der Stadt mehr und mehr Fuss f assten. Es wird über die allmähliche Verdrängung der griechischen Händelsleute sowie über jene Umstände berichtet, die es ermöglichten, dass sich in den Händen der israelitischen »Industriellen und Händler ein beachtliches Kapital ansammeln konnte. (Ein nicht zu unterschätzender Teil von ihnen gab später auch die organische Basis für das jüdische Grossbürgertum ab, das zunehmenden Einfluss auf das geistig-kulturelle Leben der Stadt ausübte.) In der Studie werden des weiteren die sich herausbildenden und entwickelnden Wirtschaftsinteressengemeinschaften (verschiedene Handwerkskörperschaften, Handels- und Industriekammer) sowie die Verquickung des Miskolcer Judentums mit diesen vorgestellt. Ein gesondertes Kapitel beschäftigt sich damit, einige Elemente des Miskolcer Wirtschaftslebens vom Ende des vergangenen Jahrhunderts in groben Umrissen darzustellen. Es handelt sich dabei um die Industrieund Handelsstruktur der Stadt, um ihr Bankleben sowie um jene Möglichkeiten, die sich auch dem Judentum als günstige Vorausbedingungen erwiesen. Näher beleuchtet werden hier das Verhältnis von Klein- und Grossindustrie, die strukturellen Charakteristika der einzelnen Industrie^ zweige, Veränderungen auf dem Gebiet der Handelsmöglihckeiten sowie auch der starke Aufschwung in Bezug auf Kredite. Im zweiten Teil der Arbeit wird das israelitishe Grossbürgertum von Miskolc eingehender vorgestellt. Insbesondere wird hier über jene Industriezweige - wie zum Beispiel die Lebensmittelindustrie (und innerhalb dieser die Mühlenindustrie, die Spirituosenherstellung und andere auf der Landwirtschaft aufbaunede Industriezweige) - berichtet, in denen die Rolle des Judentums ganz besonders wichtig war. Dann werden aber auch all jene Gebiete behandelt - einzelne Zweige der Schwer- und Leichtindustrie -, wo ebenfalls vorwiegend israelitische Betriebe anzutreffen sind. Dabei wird auf die Umfange der Unternehmen und ihre Formen - Herausbildung von Aktiengesellschaften - eingegangen und auf das Voranschreiten der vertikalen Integration hingewiesen. Im Anschluss daran werden in der Studie die Entstehungsphasen der wichtigeren Handelsbetriebe und ihr Betätigungsradius beschrieben. Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts hin entwickelte sich Miskolc zur Handelsstadt; so ist es natürlich, dass der Grossteil des Kapitals in eben diesen Zweig einfloss. Danach wird in der Studie ein Überblick über die Gründer, die Unterhalter sowie die grössten Aktionäre der reichsten Banken von Miskolc bzw. der Kreditinstitute gegeben. (Auch hier kam dem israelitischen Bürgertum eine determinierende Rolle zu.) Zum Schluss wird in der Studie darauf hingewiesen, in welcher Art und Weise die Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem israelitischen Grossbürgertum und der politischen Führung der Stadt erstarkten, sowie darauf, welche Möglichkeiten der Bereicherung sich ausserdem für das Judentum eröffneten (Steuern, Regalienabkommen, Grundstücksverkauf usw.), und wie es zur „gesellschaftlichen" Assimilation der grossbürgerluchen Schicht und auch zur Rollenübernahme innerhalb des öffentlichen Lebens der Stadt Miskolc kam. Tamás Csíki 306 .