A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

GADÓCZINÉ FEKETE Éva: Egy elmaradott terület felzárkózásának történeti földrajzi lehetőségei

in der Epoche des Aufbaus des „Sozialismus". Die vernichtende Wirkung dieser Epo­che ist keineswegs von der Hand zu weisen, denkt man jedoch in historischen Perspek­tiven, so muss man auch etwas anderes in Betracht ziehen. Wenn man die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systemveränderungen in der ungarischen Geschichte mit den Augen eines hier Ansässigen überblickt (und den Versuch unternimmt der Verfasser mit seiner Arbeit), so zeigt sich deutlich, dass der Verfall des untersuchten Gebietes schon viel früher seinen Anfang nahm. Eine Analyse der historischen geographischen Faktoren zeigt, dass der Grund für das Versäumen der Möglichkeiten zur Erschliessung und für das immer stärkere Zurückbleiben in der regionelen Entwicklung darin liegt, dass dieses Gebiet vom 15.-16. Jahrhundert an über keinerlei Werte mehr verfügte, die im gesellschaftlich-wirtschaftlichen System der eben gegebenen Epoche als präferierte Werte gegolten hätten. Diese „Entwertung" des hier untersuchten Gebietes erschwerte von Anfang an, eine günstige Position in der regionele Arbeitsteilung für dieses Territorium zu erlan­gen, bzw, machte dies unmöglich. Dadurch wurden auch die Lebensbedingungen der hier ansässigen Menschen sowie ihre Vorbereitung auf eine Integration in die regionele Arbeitsteilung verhindert. Dies alles lässt sich gleich einem Teufelskreis vorstellen, dem nur durch eine allgemeine Wertveränderung in Gesellschaft und Wirtschaft zu entkommen ist. Der Strudel um diesen Teufelskreis wurde infolge der allgemeinen Gesetzmässig­keiten der Urbanisierung, infolge der sich durch den Friedensvertrag von Trianon ergebenden Grenznähe, des weiteren infolge der nach 1948 ausgebauten, stark zentra­lisierten und sich aus den jegliche örtliche Interessen beiseite fegenden parteistaatlichen Einrichtungen enorm beschleunigt. So ist zahlreichen Siedlungen schon heute die völ­lige Entvölkerung vorgezeichnet. Dass dieses Gebiet nicht vollkommen verwaist, dass seine wirtschaftlichen und kulturellen wie auch natürlichen Werte nicht völlig verlorengehen, lässt sich - entspre­chend einer Lehre aus der Geschichtsanalyse - nur dann verhindern, wenn es endlich gelingt, das Gebiet als gleichrangigen Partner in die regionele Arbeitsteilung einzug­liedern. Der Encser Stadtbezirk muss seinen Platz in der regionelen Wertstruktur des neunen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems finden. Eine Lösung kann nur dann herbeigeführt werden, wenn auf makrogesellschaftlicher Ebene endlich die regionelen Werte in den Vordergrund gelangen, die auf diesem Territorium vorhanden sind. So z.B. die Kontinuität der menschlichen Existenz, der Mensch für sich ung ganz eng mit ihm verbunden, die Sauberkeit seiner natürlichen Umwelt, die „unberührte" Land­schaft. Eine andere Möglichkeit mag darin bestehen, dass mit Hilfe von aussen durch das neue System bevorzugte Werte in das Gebiet eingebracht werden. Die tatsächlichen Modalitäten, um eine organische Entwicklung in Gang zu setzen, und ihre Details können sich jedoch nur in Kenntnis der historischen, geographischen Entwicklung vervollkommnen. Wie dies vor sich gehen soll, das wäre Stoff genug für eine weitere Studie. Éva G. Fekete

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