A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

TAKÁCS Péter–UDVARI István: Adalékok Abaúj vármegye 18. század végi vásáraihoz és az Abaúj megyei lakosság vásározási szokásaihoz

Komitate abwichen und im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eine recht spezifische Gestalt annahmen. Das Komitat Abaúj gehörte zu jenen, die eine Vermittlerrolle zwischen den Be­wohnern zweier Landschaftstypen, zwischen ihren Gewohnheiten und Möglichkeiten in Produktion und Verbrauch vermittelten. So gingen von hier aus die Forst-, Bergbau­und Heimindustrieprodukte aus den Dörfern der Gebirgsgegend an die Bewohner des Flachlandes, andererseits gingen von hier aus Getreide und Vieh aus dem Flachland an die Menschen in den Gebirgsgegenden. Ende des 18. Jahrhunderts wurden im Komitat Abaúj 228 Siedlungen registriert. Davon waren sieben Marktflecken und die anderen Gemeinden. Neben diesen sieben Marktflecken - namentlich Eniczke, Jászó, Alsó- und Felsőmecenzéf, Sepsi, Gönc, Szántó und Szikszó - behauptete sich Kassa (Kaschau), die königliche Freistadt, mit ihrem schon seit dem Mittelalter bekannten internationalen Warenverkehr. Auch wäh­rend des 18. Jahrhunderts verlor Kassa nichts in seiner Bedeutung als Markt- und Messestadt, ganz im Gegenteil, die Rolle der Stadt bei der Abwicklung des inneren Warenverkehrs wurde immer determinierender. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zogen allein aus 133 Gemeinden des Komitats Abaúj die Leute auf die Märkte nach Kassa. Neben diesen existierten im Komitat Abaúj auch noch bedeutende Märkte in den Marktflecken Alsó- und Felsőmecenzéf, Szepsi, Szikszó und Jászó. Die Menschen aus den Abaúj er Siedlungen besuchten neben den Märkten in ihrem eigenen Komitat auch gern die Wochenmärkte in den Weinbaugebieten des Komitats Zemplén, so zum Beispiel in Tállya, Sátoraljaújhely, Mád, Erdőbénye, des weiteren aber auch im Komitat Borsod die Märkte von Miskolc, und in Szepes die Märkte von Gölnice, Remete und Szomolnok. Die Bedeutung der Märkte von Abaúj bestand jedoch gerade darin, dass sie nicht nur von den Einwohnern des Komitats aufgesucht wurden, sondern in fast noch grösse­rer Zahl auch von den Einwohnern aus den nördlichen und südlichen Nachbarkomita­ten. So kamen Händler wie auch Käufer regelmässig aus den Komitaten Gömör, Torna, Zemplén, Borsod, Szepes, Szabolcs und Heves. In Kassa konnte man ausserdem stän­dig Händler und Käufer aus dem Ausland, vor allem aus Polen und der Tschechei, antreffen. Bei der Sammlung und Sichtung des Materials für diese Arbeit erwies es sich, dass im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts sowie in der zeit davor es nicht in erster Linie die Gewinnlust war, die die Einwohner der Gemeinden immer wieder unf die Märkte und Messen trieb, sondern vielmehr der Überlebenswille sowie die mit Landschafts­und Produktionsbedingungen eng zusammenhängende Arbeitsteilung in diesem Komitat. Péter Takács-István Udvari

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