A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)
GYULAI Éva: A diósgyőri vár és környékének ábrázolása 1719-ből Bél Mátyás kéziratos hagyatékában (Aszalay Ferenc-Adatok a nemesi értelmiség művelődéstörténetéhez)
ÜBER EINE DARSTELLUNG DER BURG VON DIÓSGYŐR AUS DEM JAHRE 1719 IM HANDSCHRIFTLICHEN NACHLASS VON MÁTYÁS BÉL In der Mátyás Bél-Sammlung der Kathedral-Bibliothek zu Esztergom wird eine gezeichnete Darstellung der Burg von Diósgyőr und des Marktfleckens Diósgyőr zusammen mit einer kurzen Beschreibung in Latein bewahrt. Diese Zeichnung und auch diese Beschreibung wurden bislang noch nicht publiziert. Aus dem Brief zu der Darstellung geht hervor, dass diese von Ferenc Aszalay für Mátyás Bél angefertigt wurde, welcher eine Arbeit zur Beschreibung Ungars in Angriff genommen hatte. Dieses Schriftstück in Latein hat ein charakteristischer Beitrag zu der Materialsammlung des Pozsonyer Wissenschaftlers. Der in Miskolc ansässige Ferenc Aszalay, ein Adliger mit kleinem Grundbesitz, war eine typische Gestalt für die Intelligenz in seiner zeit. In seiner Familie hatten sich schon mehrere auf die Intelligenzlerlaufbahn begeben. Er begenn sein Wirken im öffentlichen Leben als Sekretär des Hofkanzlers von Ferenc Rákóczi II. Dann wurde er treu den Familientraditionern - Botschafter des Komitats Borsod auf der Pozsonyer Landesversammlung von 1718 an. In den zwanziger und dreissiger Jahren bekleidete er dann verschiedene Ämter beim Komitat und führte eine bedeutsame Tätigkeit in Angelegenheiten der reformierten Kirche. Die sein wissenschaftliches Wirken fördernde Aktivität von Mátyás Bél lässt die breite Bildung und das weite Interesse der protestantischen adeligen Intelligenz in Nordungarn im rechten Licht erscheinen. Die Darstellung wie auch die Beschreibung der Burg zu Diósgyőr von Ferenc Aszalay dienen auch für die späte Geschichte der Burg als wichtige Quelle. Die hervorragende Bedeutung der Zeichnung besteht jedoch darin, dass hier nicht allein die Burg, sondern auch die Objekte nebende und um die Burg sowie Erscheinungen natürlicher Art (Mühle, Quelle, Bad, Bach) dargestellt sind. In einfachen Zeichnungen ist auch der Marktflecken Diósgyőr selber widergegeben; seine typischen Gebäude (Kirchen, Glockenstuhl) sind gut zu erkennen. Bislang waren uns ähnliche Bilder von den Bauten des Marktflecken nicht bekannt. Éva Gyulai