A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)
CSORBA Csaba: Vármegyei címerek és Borsod-Abaúj-Zemplén címere
VON BORSOD-ABAÚJ-ZEMPLÉN Bisherigen heraldischen Forschungen zufolge besassen nur die Komitate Huny ad, Somogy und Sáros eine Petschaft mit Wappen. Allein vom Komitat Somogy ist eine Urkunde zur Verleihung eines Wappens erhalten geblieben. Diese stammt vom Jahre* 1498. Auf diese Urkunde berief man sich auf der Landesversammlung von 1550 (62. Gesetzesartikel), als ausgesprochen wurde, jedes Komitat solle sich - so wie Somogy - eine Petschaft mit Wappen anfertigen lassen, damit alle Schriftstücke stempeln und sie sorgfältig bewahren. Da in einem Satz der Somogyer Urkunde über die Stiftung wie über etwas, das „ganz nach den Sitten und Gebräuchen der ansderen Städte und Komitate, die in unserm Land ein Wappen tragen", benutzt werden soll, lässt sich darauf schliessen, dass eben diese Urkunde nicht den Anfang eines Prozesses darstellt, sondern vielmehr die Ouvertüre für eine Regelung unter den Wappenträgern, die sich ein Komitatswappen aus eigenen Stücken zugelegt hatten. Es muss sich hier also ähnlich verhalten haben wie bei den Familienwappen: Die wirklich alteingesessenen ungarischen Familien verfügen niemals über eine Verleihungsurkunde ihres Wappens, da sie ihr Wappen schon dann trugen, als von derlei Urkunden noch gar nicht die Rede war. Aufgrund des Wappenbildes sowie weiterer Überlegungen müssen die Wappen der Komitate Abaúj, Torna, Borsod, Gömör und mancher anderer aus der zeit vor 1526 stammen. Die Komitate, die.den Türken gefrönt hatten, erhielten nach 1550 lange Zeit kein Wappen, sondern erst Ende des 17. Jahrhunderts wieder, nach der Befreiung. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, vor allem unter der Herrschaft von Königin Maria Theresia, nahm die Zahl von Wappenverleihungen für Komitate zu. In den dreissiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die Wappen der Komitate erneuert, da die lateinische Inschrift durch eine ungarische abgelöst wurde. Aus dieser Serie gibt es in dem Archiv zu Sátoraljaújhely eine Urkunde zur Bekräftigung des Wappens von Zemplén aus dem Jahre 1837. In Verbindung mit den Umgestaltungen in der Verwaltung und der Organisierung von rund zwei Dutzend neuer Komitate, entstanden teilweise 1876 auch neue Wappen. In den Jahren 1880 und 1911 wurden zusammenfassende Wappen-Kataster (letzteres sogar farbig) zusammengestellt. Auf unserer Abbildung stellen wir die Komitatswappen aus dem Kataster von 1880 vor. Die einzige grössere Zusammenfassung über die Wappen der Komitate erschien 1881 (D. Hattyuffy). Im Laufe der Zeiten haben sich viele Varianten von Wappen und Petschaften mit Wappen herausgebildet. In Werken, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert herausgegeben wurden, sind die Wappen von 63 Komitaten aus der Zeit vor 1918 dargestellt. Eine grosse Aufgagbe der Forschung besteht heute darin, die Varianten aufzudecken, zu sammeln und Schlüsse aus ihnen zu ziehen. Die vorliegende Studie möchte auf eben diese Arbeit aufmerksam machen. Jetzt, wo die Komitate sich erneuern und Selbstverwaltungsgesetze geschaffen werden, eröffnet sich auch die Möglichkeit, die alten Wappen der Komitate zu erneuern. Natürlich sollte hierbei stets das alte Wappenbild als Grundlage dienen, dennoch sollten aber Fehler und Mängel aufgrund heraldischer und grafischer Gesichtspunkte beseitigt werden. Das neue Wappen für Borsod-Abaúj-Zemplén wurde zuerst 1987 und dann 1990 entworfen (Jolán B. Balsai): in einem Wappenschild sind die des heutige Komitat bildenden vier einstigen Komitate Borsod, Abaúj, Torna, Gömör und Zemplén vereinigt. In beiden Varianten schwebt über dem Helm ein Adler, das Symbol von Abaúj. Auf dem Stempel des Komitats, welcher aus dem Jahre 1639 stammt, ist ein 136