A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 27. Tanulmányok a 70 esztendős Végvári Lajos tiszteletére. (1989)
Sz.KÜRTI Katalin: Munkácsy Mihály Krisztus-képei Amerikában
CHRISTUS-BILDER MUNKÁCSY MIHÁLYS IN AMERIKA (Auszug) Interessante und umstrittene Stücke des Lebenswerks Munkácsy Mihálys (1844— 1900) sind die sich auf das Leben Jesu Christi beziehenden Gemälde „Christus vor Pilatus" [Krisztus Pilátus előtt] (1881) und „Golgota' 1 (1884), welches auch unter dem Namen „Christus auf dem Kalvarienberg" [Krisztus a Kálvárián] bekannt ist. Beide sehr grossen Bilder wurden zuerst in Paris gezeigt, danach nahm sie der Manager Munkácsy's, Karl Sedelmeyer mit auf Europarundreise. Der gewaltige ideelle und materielle Erfolg, sowie das bereits seit 1870 in Amerika erwachte Interesse für die Munkácsy-Bilder bewegte ihn dazu, auch in der neuen Welt die Gemälde vorzustellen. Im November 1886 schiffte sich auch Munkácsy nach Amerika ein, um an der Vorstellung des Gemäldes „Christus vor Pilatus" im „Old Tabernacle"-Ausstellungsraum teilzunehmen. Von der Aufnahme des Werkes durch das Publikum, der ruhmreichen Reise Munkácsy's berichten uns die zeitgenössigen Blätter, in erster Linie „The world" , da der Eigentümer, Pulitzer József, ungarischer Abstammung war. Wir erfahren, dass Munkácsy Washington und die Niagara-Fälle besuchte, und in Philadelphia das sich bereits seit 1871 dort befindliche Armesünderhaus besichtigte. Er besuchte sämtliche Privatsammlungen Amerikas und äusserte sich in „The world" über die Sammlungen William Vanderbilts, Henry Marquands, William Astors und August Belmonts. Während des 6-wöchigen Besuches besichtigten mehrere hunderttausen Menschen das Gemälde „Christus vor Pilatus", so auch die erwähnten Sammler und Millionäre (Horace Potter, John P. Kennedy, J. Golgate), der weltberühmte Thomas Edison und der „kubanische Petőfi" Jose Marti, der auch einen ausführlichen Report an die Zeitung „Opinion" in Buenos Aires schickte. Mehrere Millionäre wünschten das Bild zu kaufen, schliesslich siegte John Wanamaker, der 120 000 $ für „Christus vor Pilatius" und 100 000 $ für das 1887 nach Amerika überführte „Golgota" bot. 1889 lieh er beide Gemälde der Weltausstellung in Paris, nach ihrer Rückkehr verhessen die Gemälde Amerika nicht mehr. Eine Zeit lang befanden sich die Gemälde in der Villa Wanamakers in Jenkinstown, zwische 1911 und 1986 in Philadelphia in einem Extrasál des Wanamaker-Store. Die Nachkommen Wanamakers führten die Tradition ein, beide Bilder während der Fastenzeit und der Ostersaison beide Bilder über dem grossen Hof aufzuhängen, so dass die Bilder auch der Allgemeinheit zugänglich wurden. Leider wurde das Warenhaus 1987 verkauft, und auch die Sammlung wurde im Februar 1988 in New York versteigert. Das erste Bild gelangte zu einem sich nicht nennen wollenden Sammler aus Kanada, „Golgota" in eine New Yorker Galerie, deren Eigentümer ungarischer Abstammung ist. Dadurch wurde endgültig jede Hoffnung vernichtet, die Christus-Bilder Munkácsy s jemals wieder vereint in einer ungarischen Sammlung oder einer Kirche zu sehen. Munkácsy vervollständigte nämlich die Christus-Trilogie 1896 mit dem Gemälde „Ecce homo". Auch dieses Bild ging auf Europa später auf Amerika-Tournee doch es wurde nicht von Wanamaker erworben. So wurde es 1915 in Budapest ausgestellt und 1916 durch den in Wien lebenden Handelsrat Déri Frigyes gekauft. Zusammen mit seinem Nachlass kam der „Ecce homo" nach Debrecen in das Déri-Museum. Heute befindet es sich gemeinsam mit anderen Munkácsy-Bildern in einem Extrasaal des Museums (unter anderem befindet sich dort auch die Skizze zu Golgota), während die Reproduktionen der beiden anderen Bilder in der Ungarischen Nationalgalerie zu besichtigen sind. Katalin Sz. Kürti 80