A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 27. Tanulmányok a 70 esztendős Végvári Lajos tiszteletére. (1989)

MOGYORÓSI Sándor: Az északkelet-magyarországi Werwolf-hiedelem interetnikus vonatkozásai

Die Aberglaubensgestalt des Werwolfes wird um das 16. Jahrhundert aus den Volksbräuchen der euroäischen Völker in die Welt des ungarischen Volksglaubens gelangt sein. G. Roheim hat, als er die Umstände der Übernahme der Aberglaubens­gestalt prüfte, angenommen, daß die Gestalt des Werwolfes von den Kroaten und Slowaken in die ungarische Welt des Abergalubens geraten ist. Die nachfolgenden Unersuchungen beweisen diese Theorie nicht. Die Große Mehrheit der ungarischen Angaben unterstreicht, daß die deutschen Volksbräuche eine netscheidende Rolle bei der Herausbildung des ungarischen Wer­wolf-Aberlaubens gespielt haben. Die Bräuche der umliegenden slawischen Völker haben an den interethnischen Vorgängen höchstens als zweitrangiger Übermittler teil­genommen. Bei der Herausbildung des nordost-ungarischen Werwolf-Aberglaubens können wir drei Haupt-Übernahmerichtungen feststellen. Die Sage vom bärtigen Wolf aus der Gegend von Putnok verweist eindeutig auf deutschen Ursprung. Es ist nicht geklärt, welche Rolle bei ihrer Herausbildung die slowakischen Volksbräuche gespielt haben. Der Virkolak der Gegend von Kassa hat wahrscheinlich seinen Ursprung auf dem Balkan, es ist eine südslawische Übernahme, die unter Mitwirkung der Walashen an den nordöstlichen Rand des Karpaten-Beckens geraten sein kann und sich dann im Mittel­alter kontinuierlich in die ungarische Welt des Aberglaubens eingebürgert hat. Nach der Meinung L. Deghs ist der bärtige Wolf des Volksmärchens aus Zemplén eine unmittelbare Übernahme aus dem ukrainischen Volksmärchenschatz. Gleichzeitig ha­ben aber die unkrainischen Bräuche keine bedeutende Wirkung auf die Gestalten des ungarischen Aberglaubens ausgeübt. Diese übernommene Aberglaubengestalt hat sich eng mit dem damals schon vor­handenen ungarischen Aberglauben verwoben und ist organisch in das System des lokalen Aberglaubens eingebaut worden. In unseren Tagen kommt er nur noch bruch­stückhaft zum Vorschein, oft kann man nur aus dem hervortretenden Terminus auf sein einstiges Vorhandensein schließen. Sándor Mogyorósi 295

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