A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 27. Tanulmányok a 70 esztendős Végvári Lajos tiszteletére. (1989)

KOMÁROMY Sándor: A XVIII. századi sárospataki kéziratos versgyűjtemények (Alkalmi szövegek, köszöntők)

DIE HANDSCHRIFTLICHEN GEDICHTSAMMLUNGEN VON SÁROSPATAK AUS DEM 18. JAHRHUNDERT (GELEGENHEITSTEXTE, BEGRÜßUNGEN) (Auszug) Diese Arbeit behandelt die sárospataker Gesangsbücher und Gedichtsammlungen des 18. Jahrhunderts, die ein Teil der vom Autor zur Zeit in Fertigstellung befindlichen, das Thema insgesamt überschauenden Werkes sind. Grundlage der Arbeit ist die heutzutage auch bekannte und wahrscheinlich in Sá­rospatak im 18. Jahrhundert entstandene handschriftliche Literatursammlung. Die Analyse basiert auf mehreren tausend Seiten handschriftlichen Materials. Der Autor interpretiert vor allen Dingen die mit den handschriftlichen Ge­dichtsammlungen in Verbindung stehende Terminologie. Indem er auf handschriftliche Gedichtsammlungen, Gesangbücher verweist, denkt er eindeutig an solche Texte, die von Schülern oder ehemaligen Schülern geschrieben und kopiert wurden und das Mate­rial dieser Bände wurde nicht aus gedruckten Texten entnommen. Er macht einen stren­gen Unterschied zwischen handschriftlichen Gesangbüchern, Gedichtsammlungen und volkstümlichen, handgeschriebenen Büchern. Beim Ziehen dieser Trenlinie nimmt er auch das in Betracht, daß bei beiden Handschriftarten der Anstoß für die Niederschrift der Texte ein anderer ist, daraus folgend unterscheidet sich auch die Funktion des Bu­ches und des Inhaltes, der Platz, den es im Leben der lesergemeinschaft einnimmt. Er betont, daß das Entstehen eines Bandes nicht in erster Linie die Absicht der Mittei­lung des Textes, das Suchen der Öffentlichkeit motivierte, sondern eher subjektive Ursachen, wie die Liebe zur Literatur, die Anziehungskraft des Geschmackes, mit dem späteren Beruf auch zusammenhängende, bewußte Textauswahlen und Schöpfungen. Er spricht unter anderem auch darüber, daß das Entstehen der handschriftlichen Ge­dichtsammlungen, die Eigenarten der Auswahl der Thematik der Gedichte mit derzeit­gemäßen Lehre der Poesie an den Schulen des 18. Jahrhunderts zusammenhängt. Er stellt fest, daß aufgrund der Textanalyse mehrerer tausend Seiten nicht von einem homogenen Inhalt gesprochen werden kann. Kürzere und längere Texte verschiedens­ten Inhalts geraten vollständig zufällig nebeneinander, ohne begründbare oder redakti­onelle Anordnung, ohne Planung. Die sárospataker Bände des 18. Jahrhunderts sind besonders reich an aktuellen Texten. Einen bedeutenden Teil des Inhaltes der BÄnde bilden an bestimmte Gelegen­heiten gebundene Texte und Begrüßungen. In einem weiteren Teil der Arbeit werden diese vom Autor vorgestellt. Diese Texte werden wegen ihrer Bestimmung für Gelegen­heiten und ihres Hinweises auf bestimmte Personen von ihm in eine besondere Gruppe eingereiht. Hier behandelt er die Totenreden, Epitaphen, die Ansprachen zu Namens­tagen und Hochzeiten. Bei der Untersuchung des Textes genießt die Analyse der The­matik den Vorrang, aber er geht auch auf die Charakteristik der augenscheinlichsten Formen ein. Die Untersuchungen führen zu dem Ergebnis, daß im Falle der aktuellen Texte eine reale Erlebnisbasis vorhanden ist, daß aber auf die Autoren dieser Zeit die Gebun­denheit der Kunstrichtung und der Technik stark gewirkt hat. Die Aufzeichnungen enthalten nicht nur die Fundorte der Handschriften, sondern sie bezeichnen auch die wichtigste Fachliteratur der Erforschung dieses Themas. Sándor Komáromv 203

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