A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)

NÉPRAJZI TANULMÁNYOK - BAKÓ Ferenc: A Palócföld centrumának településformái

Nagy В., 1960. A társadalmi szervezet befolyása egy palóc falu építkezésére. Műveltség és Hagyomány I. 67-94. Soós I., 1975. Heves megye községei 1867-ig. Eger SzabóL, 1969. A középkori magyar falu. Budapest TESZ 1967-1976. A magyar nyelv történeti-etimológiai szótára. 1-3. Budapest DIE SIEDLUNGSFORMEN IM ZENTRUM DES PALOTZENLANDES (Auszug) Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen der Palotzen-Forschung, deren Ziel und Zweck darin bestehen, die kulturellen und gesellschaftlichen Charakteristika dieser ethnographischen Gruppe aufzudecken und nachzuweisen. Die Forschung konzentriert sich hierbei auf 20 Dörfer in Nordungarn und sieht dieses Gebiet für den Kern, das Zentrum des Palotzenlandes an. Im Verlauf der Untersuchungen zu den Siedlungsfor­men kam neben den handschriftlichen und gedruckten Informationsquellen auch den Beobachtungen und der Volksüberlieferung eine bedeutende Rolle zu. Ausser der heutigen geschlossenen Dorfform kann in dieser Landschaft auch die Streusiedlung nachgewiesen werden, welche der Wissenschaft bislang innerhalb des Karpatenbeckens nur von den Randgebieten bekannt war. Eine ebenso ähnliche arhcai­sche Erscheinung ist ausserdem die gemeinsame Kirche, die von mehreren Dörfern ge­meinsam unterhalten und benutzt wurde. Mit den Vernichtungen während der Türken­herrschaft hängt es zusammen, dass das einst so dicht besiedelte Land hier immer mehr an Siedlungen verlor, und somit die Gemarkung einzelner verbliebener Dörfer an Aus­dehnung dermassen zunahm, dass die Nutzung der weitabliegenden Gewende für Ackerbau und Viehzucht nur durch die Schaffung von Einzelgehöften (ung. : tanya) und Weilern möglich wurde. Die Dorftore, die die gleiche Aufgabe wie die Stadttore hatten, und von denen auch noch die Praxis und die Überlieferung des 20. Jahrhunderts zeugen, erinnern an die einstige Umzäunung der geshlossenen Dorfform. Die Gestalt dieser Siedlungen entspricht dem allgemeinen Bild in Ungarn, doch innerhalb der heute schon überall vor­kommenden Strassenreihen- und Strassenangerdörfer sind archaische Strukturen und Verwendungsformen verborgen. Charakteristisch für diese Landschaft ist ausserdem die Siedlungsform am Wasserrand, denn die Dörfer bildeten sich überall in Tälern he­raus. In zahlreichen Dörfern sind noch Reste der einstigen Haufenform zu erkennen, und vielerorts ist auch noch das zweigeteilte Gewann nachweisbar, das Teil der Sied­lungsweise in Weilergärten und Scheuergärten war. Einen ganz besonderen Faktor der volkstümlichen Gesellschaft dieser Landschaft stellte der während der Lehnszeit entstandene Kleinadel dar, diese auf bäuerlichem Nivenu lebende, also ärmere, jedoch rechtlich privilegierte Schicht, deren Wirkung auf die Gestaltung der Siedlungsstruktur bedeutend war. Ferenc Bakó 513

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