A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)

NÉPRAJZI TANULMÁNYOK - GUNDA Béla: Kulturális ökológiai megfigyelések a növénytermesztés kezdeteiről

SurányiD., 1985. Kerti növények regénye. Budapest Ü'jváry Z., 1980. Népszokás és népköltészet. Debrecen Vajkai A., 1941. A gyűjtögető gazdálkodás Cserszegtomajon. Népr. Ért. .33. 231-258. 1959. Szentgál. Egy bakonyi falu néprajza. Budapest Vasas S., 1985. Népi gyógyászat. Bukarest VeszelszkiA., 1798. A növénypalánták országából való erdei és mezei gyűjtemény . . . Pest Whiting A. F., 1939. Ethnobotany of the Hopi. Museum of Northern Arizona. Bulletin, Nr. 15. Flagstaff, Ariz. WilsieC.P., 1969. A termesztett növények alkalmazkodása és elterjedése a Földön. Budapest KULTURÖKOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN ÜBER DIE ANFÄNGE DES PFLANZENBAUES (Auszug) Schon seit den prähistorischen Zeiten betreibt der Mensch zwei weltumspannende, aber bis heute nicht abgeschlossene „Experimente". Das eine ist die Domestikation der Tiere, das andere die Kultivation der Pflanzen. Bei den Naturvölkern (z. B. bei verschi­edenen nordamerikanischen Indianerstämmen) können wir beobachten, wie sie das Aussterben einzelner Wildpflanzen zu verhindern trachten. Diese Tätigkeit ist auch in Europa nicht unbekannt. Die Ungarn bringen zahlreiche Wildpflanzen aus den Wäl­dern, Wiesen und Feldern in die Bauerngärten herein, wo diese dann als Zier-, Nah­rungs-, Heil- und Zauberpflanzen weiter gezüchtet werden. In Siebenbürgen kommt beispielsweise Atropa belladonna in den Gärten häufig vor und wird zu verschiedenen Hexereien benützt. Ebenfalls in Siebenbürgen, in der Kalotaszeg-Gegend, gilt Hedera helix als Zauberpflanze: Neben den Brunnen gepflanzt, zieht sie den zum Ehegatten aus­ersehenen Burschen an das Mädchen heran. In der Szilágy-Gegend (Siebenbürgen) wird Viburnum lantana gleichfalls eine Zauberkraft unterstellt - man bringt das Ge­wächs auch aus weiter Ferne, um es in den Garten zu pflanzen. Manche wilde Heilpflan­zen (Centaurium minus, Dictamnus albus usw.) sind im Aussterben begriffen und wer-' den deshalb in die Gärten gebracht. Eine typische Pflanze der ungarischen Ackerfelder, die blaue Centaurea cyanus, kommt heute schon immer seltener vor. Bäuerinnen sam­meln ihre Körner und säen sie im Herbst oder Frühling im Garten, um sie solcherart vom Aussterben zu erretten. In der Tierheilkunde spielt Helleborus purpurascens eine bedeutende Rolle. Die Wurzeln dieser Pflanze wurden einst von herumziehenden Kräuterhändlern verkauft; heute wird sie in verschiedenen Teilen Ungarns, Siebenbür­gens, der Moldau und des Burgenlandes angebaut. Die eßsbaren Knollen des Lathyrus tuberosus werden in Wein- und Hausgärten gepflanzt. In Siebenbürgen sah ich, wie die Schäfer die um ihre Hütten wachsende Urtica urens und Urtica dioica mit Schafsmolke begießen, damit sie besser gedeihen. Die Blätter der Pflanze werden in der Molken­suppe gekocht. - Der Mensch entnimmt also einzelne Wildpflanzen ihrer natürlichen Umwelt, bringt sie näher zu sich, fügt sie in seine Kultur ein und kümmert sich um ihren Fortbestand, wodurch sich freilich deren kulturökologische Situation verändert. Es sei betont, daß das natürliche oder künstliche Seltenerwerden von Pflanzen (Atropa bella­480

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