A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)

TÖRTÉNETI TANULMÁNYOK - FEHÉR József: Múzeumalapítási törekvések Sátoraljaújhelyen 1876-1987 között

BESTREBUNGEN EINER MUSEUMSGRÜNDUNG IN SÁTORALJAÚJHELY ZWISCHEN 1876 UND 1984 (Auszug) Das historische Komitat Zemplén und sein Hauptsitz Sátoraljaújhely verfügen über ein reiches Kulturerbe. In den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde diese Stadt zum ständigen Verwaltungszentrum des Komitats. Während der Zeit der Aufklä­rung sowie in der Reformzeit waren hier viele hervorragende Persönlichkeiten tätig: von hier aus leitete Ferenc Kazinczy die Sprachneuerungen, und auch Lajos Kossuth be­gann hier seine Laufbahn. Zu jeder Zeit wurden die forschrittlichen politischen Kämpfe von ausgezeichneten wissenschaftlichen Vereinigungen, Literatur- und Künstkreisen, Klubs und Vereinen in Form eines gedanklichen-kulturellen Hinterlandes unterstützt. Schon im Jahre 1876 wurde der Gedanke einer Museumsgründung wach. Von die­ser Zeit an ließ das Komitatsmunizipium die Funde von archäologischen Ausgrabungen bewußt für das zukünftige Museum sammeln. Geleitet wurden diese Arbeiten von dem Archäologen und Untergespan Gyula Dokus, der mit seinem Nachlass 1928 das „Zemp­léner Komitatsmuseum" gründetet, das in dem unter Denkmalschutz stehenden Ge­bäude des Komitatssitzes untergebracht wurde. Als besonders reichhaltig ist das Mate­rial aus der Zeit der Landnahme zu bezeichnen, das von dem Verfasser anhand damali­ger Mitteilungen rekonstruiert wurde. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Museumsgut immer reich­haltiger: hinzu kamen Fundmaterial aus neueren Ausgrabungen, ethnographische Sammlungen, ein Weinmuseum, eine Waffen- und Porzellansammlung sowie bibliog­raphische Raritäten. Im Jahre 1938 wurde Oberungarn erneut dem Mutterland angeschlossen. Die sich bis 1941 stark vermehrte Museumssammlung wurde dann von Sátoraljaújhely in das Burgschloß von Borsi, das restaurierte Geburtshaus Ferenc Rákóczi II. , umgelegt. Hier wurde das Museum schon eine „öffentliche Sammlung" mit offiziellen Regelungen. Auch neue Anschaffungen wurde geplant: Man wollte vor allem Gegenstands- un Do­kumentenmaterial über die Familie Rákóczi sammeln sowie die naturgeographischen und ethnographischen Sammlungen über diese Landschaft erweitern. Nach 1945 ge­langten Borsi sowie das Museumsgut an die Tschechoslowakei. Seit Beginn der sechziger Jahre gab es neue - wenn auch vorerst erfolglose - Ver­suche, in Sátoraljaújhely ein Museum zu errichten. Das gegenwärtige Ferenc Kazinczy Museum wurde am 3. Dezember 1984 zum Jahrestag der Befreiung der Stadt eröffnet. In einem Teil der ständigen Ausstellung werden die archäologischen Denkmäler der Stadt und ihrer Umgebung sowie ihre naturkundlichen Bedingungen vorgestellt. Ein größerer Ausstellungsteil soll die Ereignisse in Sátoraljaújhely und im Zemplén zur Zeit der Aufklärung, während der Spracherneuerung, der Reformzeit sowie der Revolution und des Freiheitskampfes demostrieren. Im Jahre 1987 nahmen die Rekonstruktionsarbeiten an dem erinnerungsträchtigen Gebäude ihren Anfang, welches dem Museum in drei Jahren als entgültige Heimstatt dienen soll. Im Abschlußteil seiner Arbeit macht der Verfasser Vorschläge für das Sammelgut des Museums. József Fehér 447

Next

/
Thumbnails
Contents