A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)
TÖRTÉNETI TANULMÁNYOK - UDVARI István: Adalékok a XVIII. századi hajdúdorogi cirill betűs iratokhoz
BEITRÄGE ZU DEN KYRILLISCHEN HANDSCHRIFTEN AUS HAJDÚDOROG IM 18. JAHRHUNDERT (Auszug) Im Verlauf der Sammlung und Bearbeitung von kyrillischen Handschriften, die aus dem 18. Jahrhundert stammen, die Funktion von Amtsschreiben tragen und dem Kreis des ukrainischen Schrifttums zugezählt werden können, stiessen wir auf eine verhältnismässig hohe Zahl an Handschriften aus Hajdúdorog. In der vorliegenden Arbeit umreisst der Verfasser die Meinungen, die sich über den kultúr- und bevölkerungsgeschichtlichen Hintergrund dieser handschriftlichen Quellen gebildet haben. Anhand dieser Quellen stellt er fest, daß es während der untersuchten Periode in dieser Hajdústadt keine serbischen Einwohner gegeben hat. Die die Bevölkerung der Hajdústadt Dorog bezeichnenden Wörter: Rascianus, rác,,serbisch'; Ruthenus, orosz, rusin, ,kleinrussisch'; Valachus, oláh, voloch ~ valach ,rumänisch' liturgischen und kirchenorganisatorischen. Hintergrund So zum Beispiel die Wörter Ruthenus, orosz, rusin - die die Bevölkerung von Dorog bezeichnen, verbreiteten sich erst mehr als ein Jahrhundert nach dem, daß Hajdúdorog in den Kirchendistrikt von Munkács eingegliedert wurde. Die Pfarrer von Hajdúdorog im 18. Jahrhundert waren ohne Ausnahme hochgebildete Leute (János Petkovszky, György Szabados, András Bacsinszky, János Kopcsay, Gergely Tarkó vies usw.), und sie alle spielten eine bemerkenswerte Rolle in der Geschichte des Bistums von Munkács. Die recht wechselhafte Kirchengeschichte der von Ungarn bewohnten Hajdústadt ging nicht spurlos vorüber. So kamen beispielsweise die Integrierung von Hajdúdorog in den vorwiegend und in seinem Charakter überwiegend ruthenischen Kirchendistrikt sowie das Wirken von Intelligenzlern ruthenischer Abkunft innerhalb der Kirche auch in der Schulbildung zum Ausdruck. Da das Ungarische keine akzeptierte Liturgiesprache war, wurden in der Liturgie die von den Nachbarvölkern gebrauchten Liturgiesprachen, das Rumänische und das Kirchenslawische, angewendet. Auf Erwarten der Kirchenobrigkeit wurden die Elemente des Rumänischen bis in die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts und das Kirchenslawische (später Russisch) bis 1861 unterrichtet. Um dem Unterricht in Kirchenslawisch bzw. im Russischen zu entgehen, leitete die Einwohnerschaft der Stadt Hajdúdorog während der Reformzeit eine Bewegung für die Einführung einer ungarischen Liturgie ein. Beim Ingangsetzen dieser Bestrebungen spielte auch der Adel aus dem Komitat Zemplén eine Rolle. Zu dieser Arbeit gehören auch mehrere Anhänger, die einerseits mit dem griechischkatholischen Schulwesen in der Hajdúság und andererseits mit der Geschichte der Einführung der ungarischen Liturgiesprache in Zusammenhang stehen. István Udvari 339