A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 24. (1986)

TÖRTÉNETI, IRODALOM- ÉS MŰVÉSZETTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK - GYÁRFÁS Ágnes: Bárány Péter, egy elfelejtett literátor a felvilágosodás korából

PÉTER BÁRÁNY EIN VERGESSENER TITERATOR AUS DEM ZEITALTER DER AUFKLÄRUNG. SEINE UNGARISCHE PSYCHOLOGIE UND AKADEMISCHE MITGLIEDSCHAFT (Auszug) Den 31. Januar 1789. ist in der Zeitung „Ungarischer Kurier" eine Preisausschrei­bung erschienen. Die Aufgabe war ein filosofisches Werk ungarischer Sprache zu schrei­ben. Die Preisaufgabe wurde von einer neuen, in Wien redigierten Zeitung ungarischer Sprache, die Mitte des Sommers erschienen ist, „Militärische und andere merkwürdige Geschichten" ausgeschrieben. Péter Bárány, der sein Philosophendiplom an der Univer­sität von Pest erhalten hat, schreibt in Pest, im Heime des Piaristenlehrers Károly Kopp seine „Ungarische Psychologie" und gewinnt damit den ersten Preis, 30 Dukaten und nach der Erscheinung 150 Freiexemplare. Der Preis wurde von Doyen der Gardisten­schriftsteller, Sándor Báróczy in einer Spätnachmittagstunde in Wien im Heime des Redak­teurs Demeter Görög unter festlichen Äusserlichkeiten aber in einem engen Kreise von Intellektuellen übergeben. Das Werk blieb lange im Mittelpunkt des Interesses. Ferenc Kazinczy und andere drangen auf die Erscheinung des Buches, aber anstatt dessen wurde die Arbeit von Ádám Horváth, der den zweiten Preis gewonnen hat, veröffentlicht. Wir erfahren aus dem Brief vom 12-ten August, den Péter Bárány an den Grafen István Széchenyi geschrieben hat (der Fundort des Briefes ist das Handschriftenarchiv der Ungarischen Akademie der Wissenschaften), dass ihn Demeter Görög gebeten hat, „der gekrönten Psychologie jetzt während der Herrschaft des Kaisers Franz eine andere Form zu geben." Péter Bárány hat das nicht getan, weil er an ihren Inhalt im Sinne der Kantschen Philosophie immer festhielt. In diesem Brief bittet er auch darum, unter die Mitglieder der 1825 inartikulierten Akademie der Wissenschaften aufgenommen zu werden, weil ihn damals Miklós Révai im ersten Planum von 1790 unter den Schriftstel­lern als ordentliches Mitglied proponierte. Aber 1831, als die Akademie ihre tatsächliche Tätigkeit begann, war Péter Bárány schon tot. So ist er nie Mitglied geworden. Das allgemeine Literaturbewusstsein hat seine Ungarische Psychologie für verloren gehalten. Im Jahre 1881 hat der jüngere József Szinnyai in den „Militärischen und an­deren merkwürdigen Geschichten" die Wörtersammlung gefunden, die zur Begutachtung den Lesern mitgeteilt wurde und er hat sie in der „Magyar Nyelvőr" veröffentlicht. (10:7, Seite 308—309.) Diese Wörtersammlung lag der ungarischen philosophischen Kunst­sprache zugrunde. Was den Inhalt des Werkes von Péter Bárány anbelangt, haben von János Erdélyi bis Ödön Simai alle Vermutungen angestellt, bis László Mátrai zusammen mit der ungarischen Kantianerbewegung die Ungarische Psychologie so beurteilt, dass sie „nicht zu den fortschrittlichen Traditionen der ungarischen Philosophie gehört." In den 1970-er Tahren versucht László Horkay die Frage zu überblicken, aber er kann keine Entscheidung fällen, weil er das Werk nicht kennt. Man kann die Ungarische Psychologie von Péter Bárány im Handschriftenarchiv der Ungarischen Akademie der Wissenschaften finden. Wenn man die Handschrift von der Leiterin des Archivs Fülöpné Dóra Csanaki bekommt, kann man das Werk auch inhaltlich analysieren. Der Verfasser dieses Artikels erklärt, dass die Studenten der Pester Univer­197

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