A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 22-23. (1985)
FELD István: A gönci Amadé-vár
DIE AMADÉ-BURG IN GÖNC (Auszug) östlich von dem ehemaligen Marktflecken Gönc im Hernád-Tal, tief im ZemplénGebirge, weit von den Hauptstraßen erhebt sich eine Felsenspitze, mit Resten einer einfachen mittelalterlichen Befestigung. Die Burg besteht heute aus einem quadratischen Turmstumpf am Rand des nach Osten steil herabfallenden Felsenblocks, vom Süden und Westen durch tiefen Graben und Wall geschützt, der letztere wurde aus trockenen Bruchsteinen angehäuft. In der Mitte der Anlage vermuten wir eine Zisterne und vielleicht einige Holzbauten, die aber erst durch eine archäologische Untersuchung nachgewiesen werden können. Nach den schriftlichen Quellen wurde die Befestigung zwischen 1271 und 1288 von einer der größten Adelsfamilien des damaligen Ungarns, von einem Zweig des AbaGeschlechtes gebaut. Die bishierige Literatur behauptet die Auffassung, daß die größte Persönlichkeit dieser Familie, namens Amadé (Omode) seine Residenz und Hofhaltung in dieser Burg gehabt habe. Die Größe und die Ausbildung der beschriebenen Befestigung widerspricht aber dieser Auffassung, nach den Urkundenssoll diese Residenz eher in der Ortschaft Gönc gesucht werden. Die kleine Burg.diente wahrscheinlich zur Sicherung der Macht der Familie, als Zufluchtstätte und als Magazin der Wertsachen. Ähnliche Aufgaben hatte sie auch nach dem Sturz der Adelsfamilie — spätestens ab 1317 — als Königsburg, bis im Jahre 1391 in die Hände der Bebek-Familie fiel, von der abef die schon veraltete Befestigung bald aufgelassen wurde. István Feld 73