A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 21. (1982)

LUKÁCS Zsuzsa: A zubogyi gótikus kehely és paténa

DER GOTISCHE KELCH UND DIE PATENE VON ZUBOGY (Auszug) Der gotische Kelch und die Patene kam im Jahre 1978, anlässlich der Freilegung von der mittelalterlichen Kirche in Zubogy zum Vorschein. Es ist wahrscheinlich, dass die obengenannten Gegenstände von einem Prediger, namentlich von Mihály Szalóczy im Jahre 1674 verborgen wurden. Der Prediger wurde später nach Pressburg vor Gericht geladen und zur Galeereknechtschaft verurteilt. Der Kelch wurde aus Kupfer mit Feuervergolden gemacht. Die äusseren Platten der Rotuli mit Blumenschmuck sind aus Silber, weiterhin auch der Plattenüberzug unter und über des Nodus, die auf den inneren Bronzestengel befestigt sind, und wo die Spuren der Emaillierung zu sehen sind. Der Trennungsstück und vermutlich auch die Rotuli wurden mit Ton ausgefüllt. Die Technik: der Fuss, der Kelchschalenkorb und die Kelchschale ist graviert und punziert, der Verbindungsstreit und das Trennungsstück ist geprägt. Die silbernen Teile sind mit Prägeform gefertigt. Der Nodus ist getreibt. Die Röntgenaufnahme zeigt die Kelchkonstruktion eindeutig und vorzüglich. Der Minuskelinschriftband des Kelches: ave+maria+gratia-fplena+dominus. Der Kelch zeigt zahlreiche Einzelheiten, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhun­derts in einigen Werkstätten schon als Seriearbeit gemacht wurden (Lilienfries, Fussver­bindungssterit), und auch solche Verzierungselemente kommen vor, die sich — wegen ihrer Dauerhaftigkeit - in den Depots der Silberschmiedwerkstätten mehrere Genera­tionen hindurch vererbt haben (Prägeform). Die stilistischen Forschungen zeigen die meisten und die nähesten Analogien unter den Kelchen mit geflammten Schalenkorb, wohin auch unser Kelch einzureihen ist. Diese sind: Brenndorf, Hamleisch, Heitau (2 Stücke), Keisd, Kolozs, Himód, usw. Die Analo­gien zu den getreibten Blättern des Nodus kommen auch oft vor, so unter anderen zB. auf dem Kelch von Baassen. Die Beispiele beweisen, dass dieser Blättertyp an der Wende der 15—16. Jahrhunderten sehr beliebt und verbreitet war. Zum Fussverbindungsstreitmotiv können auch viele Beispiele erwähnt werden: Rohrbach, Martinsberg; zu der gegossenen Liliengaleria; Marosszentkirály, usw. Nach den eingehenden Untersuchungen der verschiedenen Elemente wurde festge­stellt, dass die Detailformen des Kelches von Zubogy zwischen 1450—1520 in Silber­schmiedwerkstätten von Ungarn oft angewendet wurden. Die weite Zeitperiode entspricht auch der gotischen Periode der Kirche von Zubogy. Die meisten Analogien kommen aus Siebenbürgen. Die Patene stammt wahrscheinlich aus derselben Zeit, ist aus vergoldeten Silber gemacht. Auf dem oberen Teil tritt aus dem punzierten Hintergrund ein Monogramm IHS aus graviertem Majuskel hervor. Die näheste Analogie zu diesem Objekt ist Scharosch in Schenker Kirchenbezirk. Den Kelch und die Patene haben die Reformierten von Zubogy vermutlich mit der Kirche zusammen in Besitz genommen, und sie haben die Gegenstände ganz bis zu der Zeit der Verborgung genutzt. Diese Vermutung wurde durch ein Beispiel von Lajos Kele­men auch verstärkt. „ , , , Zsuzsa Lukacs 73

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